Deutscher Zukunftspreis

 
Mit dem Deutschen Zukunftspreis zeichnet der Bundespräsident jedes Jahr Einzelpersonen oder Gruppen für eine hervorragende technische, ingenieur- oder naturwissenschaftliche Innovation aus.
Die Auszeichnung ist mit 250.000 Euro dotiert.

 

Deutscher Zukunftspreis (Logo)

Drei Teams wurden am 11. September 2024 im Deutschen Museum München für die Endrunde des diesjährigen Deutschen Zukunftspreises vorgestellt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird bei der offiziellen Preisverleihung am 27. November in Berlin eines der drei nominierten Teams auszeichnen.

 

Nominierungen 2024

Team I: Digitales Licht –
intelligente LED-Technologie für die Welt von morgen

Deutscher Zukunftspreis 2024: Team I (Foto: Ansgar Pudenz/DZP)
Deutscher Zukunftspreis 2024: Team I (Foto: Ansgar Pudenz/DZP)
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Foto: Ansgar Pudenz/DZP
  • Dr. rer. nat. Norwin von Malm, ams-OSRAM International GmbH, Regensburg
    (Sprecher des Teams)
  • Stefan Grötsch, ams-OSRAM International GmbH, Regensburg
  • Dr.-Ing. Hermann Oppermann, Fraunhofer IZM, Berlin

Die drei Nominierten haben eine Lichtinnovation entwickelt, die über 25.600 LEDs in einer Matrix aus 320 x 80 Lichtpunkten verfügt. Dabei lässt sich jede einzelne LED durch ein digitales Signal ansteuern, so dass der Scheinwerfer ähnlich wie ein Videoprojektor funktioniert. Dadurch leuchtet er nicht nur präzise und effizient die Fahrbahn aus, er kann auch Warnsymbole auf die Straße projizieren, etwa eine Schneeflocke bei Frostgefahr, oder er warnt mit einem Symbol vor Geisterfahrten. Über die Anwendung im Verkehrsbereich hinaus stellt das Digitale Licht eine technologische Basis für viele neue Anwendungen dar, die die Schnittstelle von Mensch und Elektronik revolutionieren können.

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Team II: Demokratisierung Generativer KI –
Stable Diffusion von der Entwicklung in die Praxis

Deutscher Zukunftspreis 2024: Team II (Foto: Ansgar Pudenz/DZP)
Deutscher Zukunftspreis 2024: Team II (Foto: Ansgar Pudenz/DZP)
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Foto: Ansgar Pudenz/DZP
  • Prof. Dr. Björn Ommer, Ludwig-Maximilian-Universität München (Sprecher des Teams)
  • Dr.-Ing. Anna Lukasson-Herzig, nyris GmbH, Düsseldorf

Die Nominierten haben mit "Stable Diffusion" ein effizientes KI-Modell entwickelt, das deutlich weniger Rechenleistung erfordert und daher auch auf einem Smartphone genutzt werden kann. Das revolutionäre KI-Modell hat das langfristige Ziel, die Möglichkeiten der Generativen Künstlichen Intelligenz zu erweitern und die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine effizienter zu gestalten. Die nyris GmbH hat mit "Stable Diffusion" eine hocheffiziente Plattform für die visuelle KI-Suche im Bereich der Industrie und Ersatzteilsuche entwickelt. So lassen sich im Bereich von komplexen technischen Anlagen schneller defekte Bauteile identifizieren und ersetzen. Das übernimmt sehr effektiv die Bild-zu-Bild-Suche von nyris.

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Team III: Power für die Energiewende –
Große Antriebe elektrifizieren mit revolutionären Energiesparchips

Deutscher Zukunftspreis 2024: Team III (Foto: Ansgar Pudenz/DZP)
Deutscher Zukunftspreis 2024: Team III (Foto: Ansgar Pudenz/DZP)
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Foto: Ansgar Pudenz/DZP
  • Dr. rer. nat. Konrad Schraml, Infineon Technologies AG, München (Sprecher des Teams)
  • Prof. Dr.-Ing. Thomas Baslerl, TU Chemnitz
  • Dr. rer. nat. Caspar Leendertz, Infineon Technologies AG, München

Dem nominierten Team ist es in mehrjähriger Entwicklungsarbeit gelungen, ein neues Leistungshalbleitermodul zu entwickeln, das wiederum eine neuartige Stromrichtergeneration ermöglicht. Diese Stromrichter sind kleiner, leichter und energieeffizienter als ihre Vorgänger, arbeiten darüber hinaus leistungsstärker und zuverlässiger. Mit einem neuartigen Halbleitermaterial – Siliziumkarbid statt Silizium – konnte das Team diese Schaltverluste um 90 Prozent senken. Durch die geringen Schaltverluste des Moduls ergeben sich erhebliche Verbesserungen bei der Energieeffizienz. Eine E-Lok kann durch den Einsatz des Siliziumkarbid-Moduls rund 300 Megawattstunden im Jahr einsparen. Das entspricht ungefähr dem Jahresenergiebedarf von 100 Einfamilienhäusern. Aber mit dem neuen Modul ergeben sich auch neue Anwendungsfelder, zum Beispiel bei der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs, der Schifffahrt und sogar des Luftverkehrs.

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Der Stifterverband kümmert sich um die Einwerbung des Preisgeldes und führt die Geschäftsstelle, die die Jury und das Kuratorium betreut sowie das Auswahlverfahren und die Preisverleihung organisiert.

Der Deutsche Zukunftspreis – Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation – unterscheidet sich von anderen Wissenschaftspreisen, indem er neben der wissenschaftlichen Leistung die Marktfähigkeit von Innovationen und die damit verbundene Schaffung von Arbeitsplätzen bewertet. Er bringt der Öffentlichkeit in besonderer Weise die in Deutschland vorhandenen wissenschaftlichen und technischen Innovationspotenziale als Bedingung für wirtschaftliches Handeln ins Bewusstsein.

Die enge Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft ist nicht nur konzeptioneller Bestandteil des Preises, sie schlägt sich auch in den organisatorischen Gegebenheiten nieder. In den für den Preis zuständigen Organen und Gremien ist die Wirtschaft gleichermaßen wie die Wissenschaft vertreten. Dazu gehören das Kuratorium, das vom Bundespräsidenten berufen und die Jury, die auf Vorschlag des Kuratoriums gebildet wird.

Der Deutsche Zukunftspreis ist kein Bewerbungspreis. Die Projekte werden von den nach Statut berechtigten Organisationen vorgeschlagen; hierzu zählen auch wesentliche Organisationen der Wirtschaft.