Fellow-Programm Freies Wissen:
Fellows 2019/20

In der vierten Ausschreibungsrunde hat die Jury 20 Wissenschaftler ausgewählt, die ihre Forschungsdaten und -methoden offen zugänglich machen wollen.

Die Fellows erhielten eine persönliche Betreuung durch Mentorinnen und Mentoren, die Open Science bereits in ihrer Forschung anwenden. Sie standen ihnen als feste Kontaktpersonen für die Umsetzung ihrer Ziele innerhalb ihrer Forschungsvorhaben beratend zur Seite. Dieser Austausch konnte als Einzelmentoring sowie als Peer-to-Peer-Mentoring in Form selbstorganisierter Arbeitsgruppen erfolgen. Für eine kontinuierliche Evaluation der gemeinsamen Arbeit schlossen die Fellows mit ihren Mentoren zu Beginn des Programms verbindliche Ziel- und Handlungsvereinbarungen.

Das Fellow-Programm Freies Wissen war eine Kooperation zwischen Wikimedia Deutschland e.V. und dem Stifterverband.

 

Stefan Appelhoff

Stefan Appelhoff (Foto: Stefan Appelhoff CC BY-SA 4.0)
Foto: Stefan Appelhoff (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Ersatz für den Parallelen Port – Open Hardware für die Markierung von Ereignissen in Experimenten

Stefan Appelhoff forscht im Bereich der kognitiven Neurowissenschaften zum Thema Informationssuche bei der Entscheidungsfindung. Hierfür verwendet er Elektroenzephalografie (EEG) bei menschlichen Probanden, um deren Gehirnprozesse millisekundengenau abbilden zu können. Das Projekt beschäftigt sich mit Lösungen für die Markierung von Ereignissen über den USB-Port.

 

Felix S. Bethke

Felix Bethke (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland

Projekt: Big Data and Open Data for the Study of African Politics

In dem Projekt geht es darum, Forschungsdaten zu politischen Eliten in Afrika zu erheben und mit den Instrumenten offener Wissenschaft transparent und über Wikimedia-Plattformen frei zugänglich zu machen. Damit sollen gesellschaftliche Teilhabe und freier Zugang zu (wissenschaftlichen) Daten und Informationen befördert werden.

 

Jens Bemme

Jens Bemme (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: More than cycling. Europäische Heimatforschung – ein Ansatz für offene Daten und Narrative, samt Fernwehforschung und Radfahrerwissen

Mit Europäischer Heimatforschung ist hier Forschung gemeint, die zum Beispiel ausgehend von historischer Radfahrerliteratur aus den Jahrzehnten um 1900 grenzüberschreitend europäische Quellen und Geschichten zu Tage fördert, um dieses Wissen wieder sichtbar und mit Open Access für die Forschung und andere Nutzungsarten zugänglich zu machen.

Nate Breznau

Projekt: Giving the Results of Crowdsourced Research Back to the Crowd

Das Projekt brachte über 200 Forscher aus der ganzen Welt zusammen, um eine frühere Studie zu replizieren und zu erweitern. Was passiert, wenn so viele verschiedene Forscher dieselbe Hypothese mit denselben Daten testen möchten, aber ihre statistischen Modelle frei gestalten können? Das Stipendium für Freies Wissen ermöglicht den an der Initiative Beteiligten, die Daten aus dem Projekt zu bereinigen und online interaktiv zur Verfügung zu stellen.

 

Eleni Felinska

Eleni Felinska (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Objective Structured Assessment of Technical Skills (OSATS) – Open Access Online Database

Für Medizinerinnen und Mediziner ist es wichtig, schnell und einfach auf zuverlässiges Wissen zuzugreifen. Das Projekt soll allen einen schnellen Zugriff auf die bisher verfügbaren chirurgischen Checklisten zum Erlernen operativer Techniken ermöglichen.

Lisa Kressin

Lisa Kressin (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: German Open Syllabi Project für Soziologie

Die Soziologin promoviert an der Universität Luzern zum Verhältnis der Soziologie zu ihren Methoden. Als Bestandteil des vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Vorhabens fokussiert dieses Teilprojekt auf die Methodenlehre im deutschsprachigen Soziologiestudium und die Frage, wie im Rahmen der Lehre Vorstellungen disziplinärer und methodologischer Identitäten verhandelt werden.

Jana Lasser

Foto: Jana Lasser (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Executable papers – Werkzeug für mehr Reproduzierbarkeit und Transparenz in den Naturwissenschaften

Formate wie Jupyter-Notebooks oder R-Markdown erlauben es, wissenschaftliche Publikationen zu erstellen, in denen die Datenanalyse, Statistik und visuelle Darstellung von Ergebnissen neben dem beschreibenden Text direkt nachvollziehbar und überprüfbar wird. Diese sogennanten "executable papers" erlauben ein viel direkteres Verstehen und Überprüfen der verwendeten Methoden. In dem Projekt wird beispielhaft der Prozess des Erstellens eines solchen Papers demonstriert und dokumentiert.

 

Olga Makarova

Olga Makarova (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Fighting antibiotic resistance with knowledge and open science – in classroom and beyond

Antibiotika-Resistenzen stellen eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Trotz allem ist das öffentliche Interese an diesem Thema leider gering. Mit Hilfe von Open Science soll das Projekt angehenden Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern in verschiedenen Ländern ein Bewusstsein für die Problematik vermitteln. Dabei soll nicht nur das Wissen zum Thema Resistenzen, sondern auch die internationale Zusammenarbeit gefördert werden.

 

Franziska Oehmer

Franziska Oehmer (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Open-Access-Datenbank für inhaltanalytische Variablen

Um neues Wissen und Erkenntnisfortschritt zu erzielen, ist es zunächst notwendig, den vorhandenen Wissensbestand zu kennen und sich damit kritisch auseinanderzusetzen. Mit einer Datenbank für inhaltsanalytische Variablen soll der Status quo der Variablenoperationalisierungen für Studierende, Forschende und Interessierte per Open Access zugänglich gemacht werden.

Ringo Rösener

Ringo Rösener (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Das Heinrich-Blücher-Projekt — Open Source Publikation der Vorlesungsreihe "Sources of Creative Power"

Mit dem Projekt soll die bisher unveröffentlichte Vorlesungsreihe "Sources of Creative Power", gehalten 1953/54 an der New School, auf einer Internetplattform multimedial als Forschungsressource veröffentlicht werden. In der Vorlesungsreihe stellt Blücher die Grundlinien seines Philosophierens dar.

Evgenia Samoilova

Evgenia Samilova (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Using open web data to assess and improve non-binary gender operationalization at scale

Das Fellowship unterstützt eine Machbarkeitsstudie zur integrativen nichtbinären Operationalisierung und Messung von Geschlecht unter Verwendung offener Webdaten (inklusive Wikipedia) in einer Fallstudie der Filmindustrie.

 

Jürgen Schneider

Jürgen Schneider (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Gemeinsamer Kern, Überschneidungen und Differenzen – Praktiken der Subcommunities in der Offenen Wissenschaft

Welche Praktiken der Offenen Wissenschaft gelten für welche Disziplinen und Forschungsparadigmen? Welche Praktiken teilen alle Subcommunities? In dem Vorhaben sollen Überschneidungen, Differenzen und der gemeinsame Kern in den Praktiken der Subcommunities Offener Wissenschaft herausgearbeitet werden.

Philipp Schrögel

Philipp Schrögel (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Freies Wissen … für alle? Teilhabe und Diversity in Offener Wissenschaft

Das Projekt dreht sich darum, an der offenen Dokumentation von Herausforderungen und Lösungsansätzen für eine diverse, inklusive und offene Wissenschaft(skommunikation) zu arbeiten. Diese soll sowohl Exklusionserfahrungen und Anforderungen aus der Sicht unterrepräsentierter/marginalisierter Gruppen als auch Best-Practice-Beispiele für inklusive Strukturänderungen oder spezifische Pilotprojekte umfassen.

Eva Seidlmayer

Eva Seidlmayer (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Nachnutzung von strukturierten Daten aus Wikidata für bibliometrische Analysen – Erstellung einer generischen Python Library und Durchführung eines Workshops

In welcher Weise werden soziale Aspekte zur Bedingung oder zum Hemmschuh für erfolgreiches Arbeiten in der Forschung? Das Projekt legt bei bei der Suche nach einer Antwort den Fokus auf Konvergenzprozesse zwischen Forschenden und wissenschaftlichen Einrichtungen, die sich thematisch annähern und neue Idee vorantreiben.

Étienne Serbe

Etienne Serbe (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Citizen Science zur Analyse von Insektenbiodiversität – ERGo!

Bei Citizen Science schaffen Bürger aktiv Wissen, und das kollektive Bewusstsein für komplexe Probleme wird geschärft. Mit der Applikation "ERGo!" sollen Bürger durch Fotografieren von Insekten helfen, deren Biodiversität besser zu verstehen und somit zu einem effizienteren Naturschutz beizutragen. Zugleich bietet es dem Anwender die Möglichkeit, auf spielerische Weise mehr über die komplexen Wechselwirkungen in Ökosystemen zu erfahren.

Stefan Skupien

Stefan Skupien (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: Die Finanzierung Internationaler Forschung – Beobachtung, Transparenz, Öffnung

Forschungsfinanzierung ist ein wesentlicher Faktor für freie Wissenschaft und eine Zugangsbedingung zugleich. Das gilt besonders für Länder mit weniger eigenen Forschungsressourcen, wie zum Beispiel einige Länder in Afrika. Die Open Science/Open Access-Debatte und -Praxis soll deshalb in dem Projekt auf die Beobachtung, Sammlung und Visualisierung von Förderprogrammen und deren Eigenschaften besonders für europäisch-afrikanische Wissenschaftsbeziehungen erweitert werden.

 

Joram Soch

Joram Soch (Foto: Joram Soch CC BY-SA 4.0)
Foto: Joram Soch (CC BY-SA 4.0)

Projekt: The Book of Statistical Proofs

 Innerhalb des Projekts geht es darum, statistische Theoreme, die in einer Vielzahl von Publikationen innerhalb der Computational Sciences zur Anwendung kommen, in einem zentralisierten, offenen und kollaborativ editierten Archiv zu sammeln und zu dokumentieren.

Heather Weston

Heather Weston (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: From project data to language corpus – an online guide to opening linguistic recordings for further analysis

Im Bereich der Linguistik sind Sprachaufzeichnungen für Mehrfach-Analysen sehr gut geeignet. Aus diesem Grund soll eine Open-Source-Kurzanleitung entwickelt werden, die Forscherinnen und Forscher dazu ermutigt, projektbezogene Daten in offene Online-Sprachkorpora zu wandeln, Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit der eigenen Analyse zu ermöglichen und hierdurch gleichzeitig das Forschungspotenzial offener Wissenschaft aufzuzeigen.

Karina Winkler

Karina Winkler (Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland CC BY-SA 4.0)
Foto: Ralf Rebmann/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 4.0)

Projekt: An open data-driven reconstruction of global land use change

In dem Projekt sollen die Synergien freier satellitengestützter Daten genutzt werden, um Landnutzungsveränderungen während der letzten Jahrzehnte auf der Erde zu rekonstruieren. Die Ergebnisse werden in Form von interaktiven Karten veröffentlicht.