Personalentwicklung für den wissenschaftlichen Nachwuchs (2013)

Eine Studie zu Bedarf, Karrierechancen und Perspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland

Personalentwicklung für den wissenschaftlichen Nachwuchs

14 Prozent der Nachwuchswissenschaftler fühlen sich bei der beruflichen Orientierung durch ihre Hochschule gut oder sehr gut unterstützt. Gerade einmal jeder Vierte bewertet die Förderung überfachlicher Kompetenzen als gut oder sehr gut. Besonders hohen Bedarf an Personalentwicklung haben Nachwuchskräfte mit unklaren beruflichen Zielen, mit Berufszielen außerhalb der Wissenschaft sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen. Dies ist ein Ergebnis einer Studie des Stifterverbandes und des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF), die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. An ihr haben sich 5.751 Nachwuchswissenschaftler und 174 Wissenschaftseinrichtungen beteiligt. Bei Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Begabtenförderwerken wurde erhoben, welches Angebot sie vorhalten, wie sie es organisieren, finanzieren und kommunizieren. Es zeigt sich, dass Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen die Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Personalentwicklung in den letzten Jahren deutlich intensiviert haben. Hatte im Jahr 2006 nur gut jede zweite Hochschule Personalentwicklungsangebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs aufgelegt (56 Prozent), so war es im Jahr 2012 fast jede Hochschule (98 Prozent). Knapp zwei Drittel der Hochschulen geben an, dass sie 2012 mehr Geld für Personalentwicklung ausgegeben haben als vor fünf Jahren. Die Finanzierung von Personalentwicklungsangeboten ist allerdings zu rund einem Drittel abhängig von Drittmittelgeldern.

Die Autoren der Studie sprechen sich dafür aus, entsprechende Drittmittelprogramme zu verstetigen und längerfristige Förderzeiträume zu ermöglichen. Professoren sollten besser auf ihre Aufgabe vorbereitet werden und diese Rolle auch akzeptieren, den wissenschaftlichen Nachwuchs auch jenseits der Vermittlung fachlicher Kompetenzen auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten. Die Angebotspalette sollte insbesondere für Frauen und für Nachwuchswissenschaftler mit beruflichen Zielen außerhalb der Wissenschaft ausgeweitet werden. Mentoring und der Aufbau von Kooperationen mit Unternehmen sind dafür wichtige Grundpfeiler.

Bibliografische Angaben

Die gedruckte Fassung der Publikation ist vergriffen und nicht mehr erhältlich.

Kolja Briedis, Steffen Jaksztat, Julia Schneider, Anke Schwarzer, Mathias Winde
Personalentwicklung für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Bedarf, Angebote und Perspektiven – eine empirische Bestandsaufnahme
Edition Stifterverband. Essen 2013
68 Seiten.
ISBN: 978-­3-­922275­-56-­5
 

Kontakt

Mathias Winde (Foto: Damian Gorczany)

Dr. Mathias Winde

leitet das Handlungsfeld "Bildung & Kompetenzen" und das Fokusthema "Future Skills verankern".

T 030 322982-501

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