Hochschul-Barometer 2025
Lage und Entwicklung der Hochschulen
aus Sicht ihrer Leitungen
Die deutschen Hochschulen stehen 2025 in einem Spannungsfeld aus wachsenden gesellschaftlichen Erwartungen, globalen Krisen und inneren Strukturproblemen. Während sie als zentrale Akteure für Innovation, Transformation und Fachkräftesicherung zunehmend gefordert sind, sinkt die Stimmung in den Leitungsetagen auf ein historisches Tief. Das Hochschul- Barometer macht deutlich, wie eng die Leistungsfähigkeit der Hochschulen mit den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verknüpft ist.
Die Bedeutung des Transfers zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft wächst. Hochschulen verstehen Transfer zunehmend als breite Verantwortung für gesellschaftliche Transformation. Strategien werden entwickelt, Partnerschaften mit Unternehmen, Verwaltung und Zivilgesellschaft intensiviert. Doch die Befragung legt auch Verbesserungspotenziale offen: Zeitmangel, Finanzierungslücken und fehlende Anreize bremsen den Austausch. Hochschulen haben die Potenziale erkannt – von Innovation über regionale Entwicklung bis zu Spill-Over-Effekten in die Gesellschaft – können diese jedoch nur ausschöpfen, wenn strukturelle Hürden abgebaut werden.
Im Stimmungsbarometer zeigt sich, dass die Hochschulleitungen den gegenwärtigen Zustand ihrer Einrichtungen zunehmend kritischer einschätzen. Finanzierungsengpässe, anhaltender Personalmangel und Sanierungsstau belasten die Hochschulen erheblich. Der Lage-Index fällt auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 2011. Nur die Kooperationsbeziehungen zeigen Stabilität und werden weiterhin als Stärke gesehen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Hochschulen in einer Situation begrenzter Spielräume agieren, in der Resilienz und Anpassungsfähigkeit zur zentralen Ressource werden.
Verstärkt im Fokus der Hochschulen steht die sicherheitsrelevante Forschung. Mehr als die Hälfte der Hochschulen sieht eine wachsende Bedeutung in den letzten Jahren, zugleich bestehen Vorbehalte in Form von Zivilklauseln und ähnlichen Regelungen. Mit einem Ausbau verbinden die Hochschulleitungen Chancen auf Innovationen, neue Ressourcen und Beiträge zur Resilienz. Demgegenüber stehen hohe bürokratische Aufwände, fehlende Infrastrukturen und unklare Förderinstrumente.
Das Hochschul-Barometer ist eine gemeinsamen Initiative vom Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung. Die Publikation wurde im Dezember 2025 veröffentlicht.
Kontakt
Dr. Pascal Hetze
ist Programmleiter Data & Policy.
T 030 322982-506