Anna Held
ist Programmmanagerin im Bereich "Programm und Förderung" und bei innOsci, dem Forum offene Innovationskultur.
T 030 322982-538
Innovative Ideen aus Open Data und unter Partizipation von Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Bürgern entwickelt – hier liegt das Potenzial einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Am 7. Oktober 2020 hat der Stifterverband die ersten drei Preisträger im Rahmen des University:Future Festivals ausgezeichnet.
Open Data ist zwar in aller Munde, aber in dem Alltag der Wissenschaft noch nicht überall gelebt. Die Nachnutzung von erhobenen Daten bietet jedoch für alle Vorteile: Sowohl die Wissenschaft profitiert davon, wenn Datensätze und Experimente von anderen Forschenden überprüft und weiterentwickelt werden können, als auch die Gesellschaft als Ganze, wenn aus bestehenden Daten Innovationen entstehen. Diese Datenschätze zu heben und Nachnutzung zu ermöglichen gelingt nur, wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Daten aktiv offenlegen.
Der Stifterverband fördert Open Science und Open Data in Wissenschaft und Gesellschaft durch einen Preis, der Open Data mehr Sichtbarkeit gibt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fehlen im aktuellen akademischen System oft Anreize, Infrastruktur und Ressourcen, um ihre Daten in der Weise zugänglich zu machen, dass eine wissenschaftliche und außerwissenschaftliche Nachnutzung möglich oder erleichtert wird. Hier setzt der Open Data Impact Award an. Der Stifterverband zeichnet Forschende aus, die durch die offene Bereitstellung ihrer Daten eine Nachnutzung ermöglichen und das Innovationspotenzial ihrer Forschung damit freilegen.
Die virtuelle Preisverleihung des Open Data Impact Awards fand am 7. Oktober 2020 im Rahmen des University:Future Festivals statt. Die drei Preisträgerinnen und Preisträger stellten sich und ihre Forschung der Öffentlichkeit vor und zeigten, wie durch offene Forschungsdaten alle profitieren können.
Website zum University:Future Festival
Ziele des Open Data Impact Awards
Zeigen, was Open Data kann
Potenziale offener Forschungsdaten entfalten
Innovative Nachnutzung von Daten für unsere Gesellschaft ermöglichen
Impulse für Forschung und Wissenschaft setzen
Datensätze oder Datenstreams aus der Forschung (keine öffentliche Verwaltung), die der Lizenz nach als Public Domain (CC-0) oder CC-BY bzw. äquivalenten Lizenzen zu verschiedenen Formen der Nachnutzung offen sind und für eine Nachnutzung zur Verfügung gestellt wurden. Eine Publikation, die einen Datensatz nur beschreibt, aber die Primärdaten nicht veröffentlicht, ist nicht ausreichend.
Jegliche Verwertung, die im außerakademischen Bereich einen gesellschaftlichen Mehrwert erzeugt und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wird (zum Beispiel eine App, ein Produkt, ein technisches Hilfsmittel, eine kulturelle Nachnutzung). Die Verwertung kann in wirtschaftlichen oder gemeinnützigen Organisationen erfolgen, sollte aber eine gesellschaftlich relevante Wirkung haben. Der Verwertungsprozess muss noch nicht abgeschlossen, aber absehbar sein.
Die Grad der Offenheit der Daten und Beachtung der FAIR-Kriterien spielen eine Rolle, ebenso der Reifegrad der Innovation, die durch die Nachnutzung entsteht oder entstanden ist, sowie der Mehrwert der Innovation für die Gesellschaft.
Insgesamt werden drei Förderpreise in einer Höhe von 15.000, 10.000 und 5.000 Euro verliehen. Preisträger sind die forschenden Personen oder die Forschergruppe, die die Daten erhoben und veröffentlicht haben. Das Preisgeld wird an die beteiligte Forschungsinstitution ausgezahlt (Wissenschaftseinrichtung mit einem Sitz in Deutschland) und ist zweckgebunden an ein von der einreichenden Person/Gruppe beschriebenes Projekt im Bereich Open Data an dieser Institution.
Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft haben die Preisträger ausgewählt. In der Jury saßen:
Prof. Ulrich Dirnagl (BIH Quest Center)
Prof. Sabina Jeschke (Deutsche Bahn)
Prof. Felix Schönbrodt (LMU München Open Science Center)
Dr. Henriette Litta (Open Knowledge Foundation)
Hans-Peter Hiepe (BMBF, Referat "Innovationsförderung")
Das Forum für offene Wissenschaft und Innovation
Open Innovation und Open Science versprechen passgenaue Lösungen, radikale Innovationen und neuartige Erkenntnisse für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Doch in Deutschland fehlen bislang disziplin- und themenübergreifende Austauschforen, um konkrete Beispiele vorzustellen, belastbare Bewertungen vorzunehmen und Grenzen und Umsetzungsstrategien zu diskutieren. Der Stifterverband hat deshalb ein Forum für offene Wissenschaft und Innovation ins Leben gerufen – innOsci.
Strategische Öffnung bedeutet für innOsci, dass Organisationen sich nach außen wie innen öffnen, um Wissen auszutauschen. Vielversprechend sind hierbei insbesondere neue, ungewohnte Wissensquellen und Kollaborationen, da somit bisher ungenutzte Möglichkeitsräume erschlossen werden können. Durch strategische Öffnung können systemische Innovationsanforderungen leichter bewältigt, Vertrauen in forschende Einrichtungen verbessert und vorhandenes Wissen besser genutzt werden. Strategische Öffnung nutzt die Chancen des Teilens von Wissen, setzt aber auch Grenzen zum Schutz der Wissensgeber.
Mehr Info zu innOsci
ist Programmmanagerin im Bereich "Programm und Förderung" und bei innOsci, dem Forum offene Innovationskultur.
T 030 322982-538