Transfer im Spannungsfeld von Profilbildung und Wettbewerb

20.01.2022 - Online

Abschlusskonferenz zum Transferbarometer

Transferbarometer (Logo)

Wirtschaft und Gesellschaft durchlaufen durch Digitalisierung und Nachhaltigkeitsorientierung bedeutende Transformationsprozesse. Die zentrale Frage ist, wie können wir diese Transformationen zum Nutzen aller gestalten? Die Wissenschaft entwickelt sich dabei zunehmend zu einem zentralen Treiber von Transformationsprozessen. Aufgaben wie Transfer und Dritte Mission rücken in den Vordergrund, werden in demokratischen Gesellschaften eingefordert und sind auch im neuen Koalitionsvertrag prominent vertreten. Transfer ist damit eine relevante Leistungskomponente in Forschung und Lehre, ein breites Transferverständnis setzt sich innerhalb der Wissenschaft und der Wissenschaftspolitik durch.

Die Wissenschaft kann entsprechend ihrer unterschiedlichen Missionen verschiedene Beiträge zur gesellschaftlichen Transformation leisten. Transfer als wissenschaftliche Leistungsdimension ist aktuell jedoch noch zu wenig sichtbar und unzureichend verankert – im Bewusstsein der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, in Organisationen und im Reputationssystem. Für eine Stärkung muss Transfer in seiner Bandbreite beschreibbar, Erfolge und Leistungen umfänglich erfassbar werden. Hier setzt das Transferbarometer an. Es ist ein gemeinsam mit Hochschulen und Helmholtz-Zentren entwickeltes, und in der Praxis erprobtes Instrument zur Darstellung und Weiterentwicklung von Transfer- und Kooperationsaktivitäten. 

Im Rahmen der Abschlusskonferenz wurden Perspektiven der Profilierung und des Wettbewerbs von Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Handlungsfeld "Transfer und Kooperation" diskutiert.

Im Zentrum standen folgende Fragen:

  • Beitrag der Wissenschaft zur Transformation: Wie kann es gelingen, das deutsche Wissenschaftssystem so zu stärken, dass das Transferpotenzial der Wissenschaft zur Mitgestaltung der gesamtgesellschaftlichen Transformation bestmöglich ausgeschöpft wird? 
  • Rahmenbedingungen: Welche Rahmenbedingungen (politisch/systemisch/institutionell) sind dafür erforderlich? 
  • Transfer in der Organisations- und Profilentwicklung: Wie kann es gelingen, das Transfer- und Innovationspotenzial von Wissenschaftseinrichtungen in Forschung und Lehre besser strategisch zu erschließen – zum Nutzen der Einrichtungen sowie der Gesellschaft? 
  • Leistungsmessung im Transfer: Welchen Beitrag kann eine Darstellung und Erfassung von Transferleistungen und -erfolgen (Transferbarometer) für die einzelne Einrichtung und für das Wissenschaftssystem insgesamt leisten?

Die Veranstaltung richtete sich an Hochschulleitungen und Leitungen außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, Entscheiderinnen und Entscheider in Politik auf Bundes- und Landesebene und wissenschaftspolitische Organisationen.

20. Januar 2022
9:45 bis 16:00 Uhr
Online

9:45 Uhr
Begrüßung und Ausblick auf den Tag
Andrea Frank, stellvertretende Generalsekretärin, Stifterverband
 

10:00 Uhr
Impuls: Wissenschaft als Treiber von Transformation – ein Denkanstoß
Dr. Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär, Stifterverband
 

10:15 Uhr
Impuls: Transferstrategien im Spannungsverhältnis von institutioneller Profilentwicklung und Leistungsvergleich
Prof. Dr. Otmar Wiestler, Präsident, Helmholtz-Gemeinschaft
 

10:30 Uhr
Diskussion mit Impulsgebern und Plenum
Moderation: Jan-Martin Wiarda
 

10:45 Uhr
Pause
 

11:15 Uhr
Impulse für Transfer und Innovation der neuen Bundesregierung 
Thomas Sattelberger, Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministe­rium für Bildung und Forschung 
 

11:30 Uhr
Wissenschaft in der Transformation – Wie kann die Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gestärkt, erfasst, entwickelt werden?
Moderierte Diskussion:
Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident, Hochschulrektorenkonferenz
Dr. Muriel Helbig, Präsidentin, Technische Hochschule Lübeck
Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident, Leibniz-Gemeinschaft
Moderation: Jan-Martin Wiarda
Leitfragen: Wie kann der Ausbau und die Profilierung von Transfer und Kooperation an Wissenschaftseinrichtungen strategisch gestärkt und weiterentwickelt werden?
Wie können Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen transformatives Potenzial entfalten?
Welche Rahmenbedingungen braucht es, um Transfer und Kooperation als Handlungsfeld zu stärken – an den Einrichtungen und durch die Politik?
 

12:30 Uhr
Vernetzungspause
 

13:15 Uhr
Das Transferbarometer – Profilentwicklung und strategische Positionierung stärken 
Kurzvorstellung durch Andrea Frank, stellvertretende Generalsekretärin, Stifterverband

Nutzen und Perspektiven einer Transferindikatorik im Spannungsfeld von Profilentwicklung und Wettbewerb 
Moderierte Diskussion mit am Projekt Transferbarometer beteiligten Organisationen:
Prof. Dr. Thomas Stumpp, Vizepräsident für Wirtschaft, Hochschule München
Prof. Dr. Malte Brettel, Prorektor für Wirtschaft und Industrie/Geschäftsführer RWTH Innovation, RWTH Aachen
Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
 

14:15 Uhr
Pause
 

14:30 Uhr
Denkräume
Was braucht es in der Zukunft, um Kooperationen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft weiter zu stärken? Die drei Denkräume bieten die Möglichkeit zu einem fokussierten Austausch.
Anmoderation: Marte Kessler, Programmleiterin Innovation, Transfer und Kooperaton, Stifterverband 

  1. Profilentwicklung und Leistungsvergleich
    Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind gefordert, in Förderinitiativen und im Kontext ihrer Grundfinanzierung vielfältige Kennzahlen zu liefern. Was benötigen sie, um ihre Transferleistungen entlang der unterschiedlichen Profile und strategisch zielgerichtet darzustellen und weiterzuentwickeln? Welches Potenzial bietet hier das Transferbarometer im Spannungsverhältnis von Profilentwicklung und Wettbewerb?
    Impuls: Dr. Arik Willner, Bevollmächtigter des Direktoriums für Innovation Chief Technology Officer (CTO), DESY
  2. Reputation, Anreize und Rahmenbedingungen
    Trotz einer strategischen Stärkung von Transfer und Kooperation im Wissenschaftssystem zielen wissenschaftliche Reputations- und Anreizsysteme vor allem auf eine Stärkung von Forschung. Welche potenziellen Anreize gibt es auf Ebene der Wissenschaftlerin und des Wissenschaftlers, der Institution und des Wissenschaftssystems? Welchen Beitrag kann das Transferbarometer bei einer Darstellung von Erfolgen und Entwicklungen leisten?
    Impuls: Prof. Dr.-Ing. Gunther Göbel, Prorektor für Forschung und Transfer, HTW Dresden
  3. Förderung strategisch weiter entwickeln
    Die neue Bundesregierung plant eine Stärkung der anwendungsorientierten Forschung und die Entwicklung von Experimentierräumen für technische und soziale Innovationen. Als ein Element wird die Gründung einer Deutschen Agentur für Transfer und Innovation im Koalitionsvertrag benannt. Wie können die oben genannten Ziele erreicht werden? Was wären wichtige Eckpunkte einer solchen Agentur?
    Moderation: Dr. Pascal Hetze, Programmleiter Analysen und Innovationspolitik, Stifterverband
  4. Societal Impact: Erwartungen, Zielsetzungen und Narrative von Transfermaßnahmen
    Die Stärkung gesellschaftlichen Impacts der Forschung ist in Deutschland und vielen anderen Ländern das Gebot der Stunde. Mit umfangreichen wissenschaftspolitischen Maßnahmen soll der Nutzen von Forschung für die Gesellschaft besser dargestellt und nachgewiesen werden. Doch welche Problembeschreibungen, Erwartungen und Zielsetzungen stehen hinter solchen Maßnahmen? Wie wird "societal impact" begriffen und (wie) lässt er sich planen und steuern? Darüber reflektieren wir anhand des Societal Impact Navigators, einer Zusammenschau aus Survey-Ergebnissen, einem weltweiten Mapping verschiedenster Policies, Instrumente und Thinking Tools, Case-Studies und mehr.
    Impuls: Dr. Tim Flink, Prof. Dr. Martin Reinhart und Charlotte Rungius, Robert-Merton Zentrum, Humboldt-Universität zu Berlin 

    ​ 

15:30 Uhr
Zusammenführung und Ausblick
 

16:00 Uhr
Ende der Veranstaltung

 

Kontakt

Ansprechpartnerin für organisatorische Fragen:

Elke Oelschlägel (Foto: David Ausserhofer)

Elke Oelschlägel

ist Büroleiterin der stellvertretenden Generalsekretärin.

T 030 322982-522

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Ansprechpartner für inhaltliche Fragen:

Cornels Lehmann-Brauns (Foto: David Ausserhofer)

Cornels Lehmann-Brauns

ist beim Stifterverband als Programmmanager im Bereich "Programm und Förderung" tätig.

T 030 322982-311

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