
Die qualitativen Bewertungen für den Vergleich von akademischen Leistungen treten immer mehr in den Hintergrund. Dagegen gewinnen quantitative Messmethoden mit komplexitätsreduzierenden Indikatoren und Kennzahlen an Gewicht. Die Wahl dieser Methoden durch politische, akademische und privatwirtschaftliche Entscheider folgt zum einen dem Gebot der Transparenz und Legitimation von Entscheidungen. Befördert wird diese Entwicklung durch neue Möglichkeiten der digitalen Datenerhebung.
Als Dienstleister für die Wissenschaft ist auch das Wissenschaftsmanagement involviert in die Diskussion und die Implementierung quantitativer und qualitativer Messinstrumente. In der Praxis hat die veränderte Leistungsmessung das Wissenschaftssystem einerseits transparenter und dynamischer gemacht, andererseits zu unübersehbar negativen und unintendierten Effekten geführt. Das grundlegende Qualitätsziel akademischen Schaffens scheint dabei nicht selten aus den Augen verloren. Diese Erkenntnis hat in den letzten Jahren bereits zu einer kritischen Reflexion sowohl der quantitativen als auch der qualitativen Verfahren und mancherorts zu neuen Wegen der Erfolgsmessung geführt. Mit dem Thema der Jahrestagung "Getrieben von Daten?! – Erfolgsmessung vom Indikator bis zum Storytelling" möchte das Netzwerk Wissenschaftsmanagement deshalb einen Erfahrungsaustausch und eine Best-Practice-Diskussion zu den genutzten Verfahren anregen.
Leitfragen an die Forschung:
- Welche Erkenntnisse mit den unterschiedlichen Verfahren der Leistungsmessung an Wissenschaftseinrichtungen gibt es? Welche positiven und negativen Effekte zeigen sich? Welche disziplinären Unterschiede sind erkennbar?
- Welche Balance zwischen qualitativer und quantitativer Bewertung ist aus empirischer Perspektive praktikabel und aussagekräftig?
Leitfragen an die Praxis:
- Welche Erfahrungen haben die Wissenschaftseinrichtungen mit dem Einsatz qualitativer und quantitativer Bewertungen gemacht?
- Welche Form der Leistungsmessung eignet sich für welche Zielsetzung? Wie schätzen Wissenschaftsmanager die Steuerungsleistung der unterschiedlichen Verfahren ein?
- Wie können Leitungen von Wissenschaftseinrichtungen Akzeptanz für ihre internen Verfahren der Leistungsmessung erzeugen? Welche Rollen spielen dabei die Wissenschaftsmanager?
Der Stifterverband ist Partner bei der Jahrestagung 2017 des Netzwerks Wissenschaftsmanagement.
29./30. November 2017
Wissenschaftszentrum Bonn, Ahrstr. 45, 53175 Bonn
Die Teilnahme an der Jahrestagung ist kostenpflichtig.
Mitglied des Netzwerks Wissenschaftsmanagement e.V. bezahlen 120 Euro, Nichtmitglieder 240 Euro.
Für die Teilnahme nur an der Mitgliederversammlung fallen keine Gebühren an.
Eine Anmeldung ist bis zum 2. November 2017 möglich.
Zur Online-Anmeldung
29. November 2017
10:00 Uhr
Vorprogramme: Zu Gast bei ...
● Center of Advanced European Studies and Research (CAESAR)
● Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
● Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval)
● Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
● Akkreditierungsrat
13:00 Uhr
Regionalgruppensprecher-Treffen
14:30 Uhr
Mitgliederversammlung
16:00 Uhr
Session: Wie gründe ich eine Regionalgruppe?
17:00 Uhr
Tagungsstart/Begrüßung
17:15 Uhr
Erfolgsmessung in Forschung, Lehre und Transfer – Ein Handlungsfeld im Umbruch?
In einführenden Impulsen wird der Stand der aktuellen Diskussion zur Erfolgsmessung in den genannten Bereichen vorgestellt und diskutiert.
Lehre: Prof. Dr. Philipp Pohlenz, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Transfer und Kooperation: Prof. Dr. Frank Ziegele, Centrum für Hochschulentwicklung, Gütersloh
Forschung: Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans, Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, Hannover
Moderation: Andrea Frank, Programmleiterin, Stifterverband
19:00 Uhr
Abendessen und Get together
20:00 Uhr
Möglichkeit zum Speed-Dating
30. November 2017
9:15 Uhr
Workshopsession A
A1: Leistung evaluieren und Leistung optimieren: Qualitative und quantitative Aspekte der Leistungsmessung im Rahmen von Zielvereinbarungsgesprächen
A2: Woran erkennen wir, dass es gut ist? Qualität in Studium und Lehre
A3: Politische Steuerung von Hochschulen mittels Kennzahlenberichten
A4: Alternative Metriken - Sind „Altmetrics“ reif für die Praxis in der Forschungsevaluation?
A5: Erfahrungsaustausch zu Rankings: Entscheidung zur Teilnahme, Erhebung von Daten und Umgang mit den Ergebnissen
A6: Leistungsmessung im Transfer
A7: Gesellschaftlicher Nutzen – Gefordert! Gemessen? Gefördert?
A8: Verfahren der Leistungsmessung in der Lehre – Deutschland im internationalen Vergleich
10:45 Uhr
Pause
11:15 Uhr
Workshopsession B
B1: Bei der Leistungsbewertung und auf hoher See, sind wir alle in Gottes Hand: Zwischenevaluierung von Juniorprofessoren als Herausforderung für das Wissenschaftsmanagement an Hochschulen – Ein Erfahrungsaustausch
B2: Wunsch und Realität. Storytelling mit Third Mission
B3: Die Nutzung von Kennzahlen bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
B4: Vermittlung zwischen den Welten: Akzeptanz für interne Leistungsmessung – die Rolle von Wissenschaftsmanagern
B5: Wie international sind wir? Und woher wissen wir das? Eine szenische Umsetzung von Diskussionen um die Erfolgsmessung in Internationalisierungsprozessen
B6: Verwaltungsbenchmarking an Hochschulen: Zählst du noch oder lernst du schon?
B7: Aligning Incentives: Möglichkeiten zur Förderung offener Wissenschaft im Rahmen herkömmlicher Erfolgsmessung
B8: Verfahren der Leistungsmessung in der Lehre – Deutschland im internationalen Vergleich (Weiterführung von A8)
13:00 Uhr
Mittagessen
14:00 Uhr
Abschlusspanel: Entwicklungsperspektiven für die Erfolgsmessung in Forschung, Lehre und Transfer – Die Sicht der Akteure
Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Dr. Katrin Milzow, Schweizer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Dr. André Lottmann, Leiter Bereich Wissenschaftsförderung, Stiftung Charité Berlin
Dr. Simone Schwanitz, Leiterin der Abteilung Forschung, Technologietransfer, Digitalisierung, Europa, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Moderation: Dr. Hanna Proner, DIE ZEIT
15:30 Uhr
Ausblick durch den Vorstand
15:45 Uhr
Ende der Veranstaltung
Mehr Info
Hinweise zur Anreise
Stadtplan auf Openstreetmap
Tipps zur Anreise auf der Website des Wissenschaftszentrums Bonn
Die Deutsche Bahn bietet den Teilnehmern der Veranstaltungen des Stifterverbandes Sonderkonditionen für die Anreise mit der Bahn an.
Alle Details zu Preisen und Buchung