Die Hochschulperle des Monats Oktober geht nach Brandenburg

Mit dem praxisintegrierenden Studiengang "Lehramt Primarstufe" zeigt die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), wie zeitgemäße Lehrkräftebildung aussehen kann. Der Studiengang zeichnet sich durch alternative Lehr-Lern-Methoden und semesterbegleitende Praktika in Partnerschulen aus und zeigt die Perspektive für ein duales Lehramtsstudium auf. Der Stifterverband vergibt für diesen modernen Ansatz die Hochschulperle des Monats Oktober.

30.10.2023

Die Hochschulperle des Monats Oktober zum Thema "Lehrkräftebildung neu denken" geht an den Studiengang "Lehramt Primarstufe" der BTU Cottbus-Senftenberg. Das gesamte theoretische Studium wird von integrativen Praxiswochen begleitet, wobei die an der Lehrkräftebildung beteiligten Disziplinen eng zusammenarbeiten. Zentraler Orientierungspunkt ist der ganzheitliche Blick auf die Bildungsprozesse des Kindes.

Um dem massiven Lehrermangel zu begegnen, versuchen die BTU und das Land Brandenburg mit dem Studiengang Lehramt Primarstufe deutschlandweit einen ganz neuen Weg zu gehen. Den Studierenden wird in Lernwerkstätten an der Universität das theoretische und pädagogische Wissen als Fundament für den angestrebten Beruf als Lehrkraft vermittelt. Die sogenannten schulpraktischen Studien erfolgen als integrative Komponente des Studiums und werden semesterbegleitend reflektiert. Sie bieten einen direkten Einblick in die schulischen Handlungsfelder. Somit erlernen die Studierenden die essenziellen Kompetenzen für die Arbeit mit Grundschulkindern, wie Motivation oder Begeisterung am Verstehen und Anwenden auf besonders praxisnahe Art und Weise. Eine wichtige Grundlage für die Entwicklung einer pädagogischen Haltung und einer Lehrerpersönlichkeit, die mit Schülerinnen und Schülern respektvoll und förderorientiert umgeht, so dass Kinder Schule positiv erleben.

Begrüßung der Erstsemester im Studiengang "Lehramt Primarstufe" an der BTU Cottbus-Senftenberg (Foto: Ralf Schuster/BTU Cottbus-Senftenberg)
Foto: Ralf Schuster/BTU Cottbus-Senftenberg

In dem Bachelorstudiengang liegt ein besonderer Fokus auf den erziehungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Aspekten. Eingesetzt werden vorzugsweise alternative Lehr-Lern-Formate, in denen die Studierenden sich Inhalte sowohl unter Anleitung und in intensivem Austausch mit den Lehrenden erarbeiten als auch die eigenen Lernprozesse reflektieren. Die ersten beiden semesterbegleitenden Praktika umfassen wöchentliche Hospitationen und Gespräche mit Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern sowie individuell durchgeführte Unterrichtseinheiten. Im dritten Praktikum geht es um die Bearbeitung von bildungswissenschaftlichen oder inklusionspädagogischen Fragestellungen. Ein Novum bundesweit ist der duale Masterstudiengang, der erstmals im Wintersemester 2026/27 startet.;

Die Jury des Stifterverbandes überzeugte bei der Wahl des praxisintegrierenden Studienganges in der Lehrkräftebildung zur Hochschulperle des Monats Oktober, dass der Studiengang sich vor allem durch die Erprobung einer gänzlich neuen, eng mit der Praxis verbundenen Studienstruktur auszeichnet: "Für Studierende ist es sehr attraktiv, vom ersten Semester an auch in der Schule tätig zu sein. An das jetzt gestartete Bachelorstudium wird sich ab dem Wintersemester 2026/27 ein in gleicher Weise praxisintegrierender Masterstudiengang anschließen. Es soll dann der erste duale Masterstudiengang im Lehramt sein. Dieses Konzept ist zeitgemäß und beispielhaft für weitere mutige Ansätze in der Lehrkräftebildung", so die Begründung der Jury, die Hochschulperle des Monats Oktober an die Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg zu geben.

 

Hochschulperlen sind innovative, beispielhafte Projekte, die an einer Hochschule realisiert werden. Jeden Monat stellt der Stifterverband eine Hochschulperle vor. Aus den Monatsperlen wird einmal im Jahr per Abstimmung die Hochschulperle des Jahres gekürt. Im Jahr 2023 sucht der Stifterverband nach Projekten, die zeigen, wie zukunftsfähige und attraktive Lehrkräftebildung aussehen kann. Einerseits besteht ein massiver Mangel an Lehrerinnen und Lehrern, andererseits werden künftige Lehrkräfte in der aktuellen Ausbildung nur unzureichend auf die Herausforderungen der Transformation vorbereitet. An vielen Hochschulen gibt es aber bereits gute Ansätze, um diese Probleme anzugehen – diese Ideen und Konzepte möchte der Stifterverband auszeichnen und sichtbar machen. Bewerbungen und Vorschläge sind jederzeit möglich.

Pressekontakt

Peggy Groß (Foto: Damian Gorczany)

Peggy Groß

ist Pressesprecherin des Stifterverbandes.

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Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU):

Juliane Noack Napoles
Lehramt Primarstufe
Studiengangsleitung
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