INNcentive
Förderrunde 2019

In der dritten Ausschreibung fokussierte sich das INNcentive-Programm auf die Themenfelder "Neue Ansätze in der Innovationsforschung ", "Voraussetzungen und Gelingensbedingungen für Innovationen" sowie "Digitalisierung".

Die Themenfelder

Neue Ansätze in der Innovationsforschung 
Kognitionswissenschaftliche, psychologische, soziologische und interdisziplinäre Ansätze
Neue empirische, experimentelle und simulationsbasierte Verfahren
Neue Wege der Innovationsmessung

Voraussetzungen und Gelingensbedingungen für Innovationen
Systemische Dimensionen der Innovation – Individuen, Vernetzung und Institutionen
Neue Formen der offenen und kollektiven Innovation
Räumliche Determinanten und regionale Charakteristika
Kultur und Kreativität

Digitalisierung
Wirkungen der Digitalisierung auf die räumliche Dimension?
Wie verändern digitale Technologien die Innovationsforschung selbst?
Fördern oder behindern neue Technologien die Entstehung von Innovationen?
Sozio-ökonomische Konsequenzen der Digitalisierung

Open Topics
Abgesehen von den oben genannten Schwerpunkten bestand die Möglichkeit, weitere Themen mit einem Bezug zur empirischen, interdisziplinären Innovationsforschung vorzuschlagen.

 

Die Geförderten

Die Möglichkeit, durch INNcentive neue Kontakt im Bereich der Innovationsforschung zu knüpfen, ist einfach toll, und so konnte ich gleich ein neues Forschungsprojekt gemeinsam mit einer weiteren Stipendiatin beginnen.

Thore Sören Bischoff

Thore Sören Bischoff

INNcentive verstärkt meinen Austausch mit anderen Innnovationsforschern, ermöglicht mir einen länderübergreifenden Forschungsaustausch und bringt so mein Forschungsprojekt nachhaltig voran.

Fenja Scheu

Fenja Scheu

INNcentive bestärkt junge Forscherinnen und Forscher darin, neue Wege zu gehen, groß zu denken und ihr Forschungsvorhaben zuversichtlich umzusetzen.

Valerie Starke

Valerie Starke

Projektbeschreibungen

Thore Sören Bischoff: Institutionen bei der Wissensgenerierung und -diffusion in radikalen Innovationsprozessen – Analyse des IKT-Sektors in Berlin und des Software-Clusters in der Region Rhein-Main-Neckar

In der Innovationsforschung gelten Institutionen als wichtige Einflussfaktoren in Innovationsprozessen. Dabei sind formelle sowie informelle Institutionen für den internen und externen Wissensaustausch von Unternehmen von großer Bedeutung, da sie Unsicherheit und Transaktionskosten reduzieren können. Dennoch ist insbesondere die Rolle informeller Institutionen bisher nur wenig empirisch erforscht. Dieses Promotionsvorhaben untersucht daher den Einfluss informeller Institutionen im Kontext regionaler Innovationssysteme in Deutschland. Hierfür werden sowohl qualitative als auch quantitative Verfahren kombiniert: Zum einen werden mittels leitfadengestützter Interviews zwei Fallstudien regionaler Innovationssysteme im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie durchgeführt. Zum anderen werden quantitative Analysen des Einflusses von Vertrauen auf Innovationen in Deutschland erstellt. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es damit, einen Beitrag zum Verständnis des Zusammenhangs zwischen Institutionen und Innovationen zu leisten.

The literature on innovation emphasizes the role of institutions in innovation processes. By reducing uncertainty and transaction costs of internal as well as external knowledge exchange, they facilitate interactive learning and innovation. However, many empirical studies so far particularly neglect the role informal institutions. Hence, this dissertation project examines the influence of informal institutions in regional systems of innovation by combining qualitative and quantitative methods. Firstly, guided interviews are used to analyze two regional innovation systems, which specialized in the domain of information and communication technology in Germany. Secondly, quantitative methods are used to examine the influence of trust on innovation. Therewith, the research projects aims to contribute to a better understanding of the relationship between institutions and innovation.

Fenja Scheu: Measurement of technical and non-technical innovation with data analytics

Die Bedeutung von Dienstleistungen steigt aufgrund des gesellschaftlichen Wandels hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft und immer neuen Dienstleistungsinnovationen. Den Dienstleistungen fehlen oft technische Inhalte. Um nicht-technische und technische Innovationen simultan zu erfassen, analysiere ich Markendaten als Grundlage für Innovationsinidkatoren, um zu beleuchten, wie sich Innovationen pro Thema und im Laufe der Zeit entwickeln, verbreiten und weiterentwickeln. Zunächst wird das Potenzial von Marken im Gegensatz zu Patenten mit modernen datenanalytischen Methoden untersucht. Dann wird die Beziehung zwischen Dienstleistungs- und Produktinnovation analysiert. Schließlich ist die Diffusion von Innovationen zwischen verschiedenen geistigen Eigentumsrechten von Interesse, um Erkenntnisse über die Frage des wissenschaftlich-technischen Push und der Marktanziehung zu gewinnen.

The importance of services is rising because of a social change towards a service society and ever new service innovations. Services often lack technical content. In order to capture simultaneously non-technical and technical innovation, I analyse trademark data as a basis for innovation indictors to answer the questions how innovations develop, diffuse and evolve per topic over time. At first, the potential of trademarks as opposed to patents is examined with modern data analytic methods. Then, the relationship between service and product innovation is analysed. Lastly, the diffusion of innovation among different intellectual property rights is of interest to gain insights on the question of science-technology push and market pull.

Valerie Starke: Erfolgreiche Geschäftsmodellinnovation beginnt beim kognitiven Schema: Wie positives psychologisches Kapital in der Organisation kognitive Schemata flexibilisiert und Innovation ermöglicht

Kürzlich erfährt die individuelle Sichtweise auf Geschäftsmodellinnovation eine gesteigerte Aufmerksamkeit. Aus einer kognitiven Perspektive verwenden Manager Geschäftsmodell-Schemata bei ihrer Entscheidungsfindung. Solche kognitiven Schemata repräsentieren komplexe Aktivitäten in einer sparsamen Form und beeinflussen die Informationsverarbeitung durch Vereinfachungen sowie Filterung. Durch diese selektive Aufmerksamkeit tendieren Manager dazu, mit ihrem Geschäftsmodell übereinstimmende Informationen wahrzunehmen, und Informationen, die nicht übereinstimmen, zu ignorieren. Bedrohungen von außerhalb auf das Geschäftsmodell eines Unternehmens (zum Beispiel neue Technologien, Digitalisierung) stellen inkongruente Informationen dar, welche zu spät für eine angemessene Reaktion wahrgenommen werden. In unserer Forschung untersuchen wir, wie und unter welchen Umständen Unternehmen Chancen ergreifen können, um ihr Geschäftsmodell zu innovieren. Dabei soll untersucht werden, inwieweit das psychologische Kapital der Manager die Veränderung im Geschäftsmodells beeinflusst.

In recent business model innovation research, individual perception receives increasing attention. From the cognitive perspective, managers use representations of the firm’s business model – a business model schema – when making decisions. Such cognitive schemas represent complex activities in a parsimonious form and affect information processing through simplifying and filtering. Due to this selective attention, managers tend to perceive information that is congruent to their business model and ignore incongruent information. External threats to an organization’s business model (e.g. new technologies, digitalization) are incongruent information that are perceived too late. In our research, we investigate how organizations can seize opportunities to innovate. In this context, we investigate how psychological capital of managers influences change in the business model.