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Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft 2023

facts – Zahlen und Fakten aus der Wissenschaftsstatistik

Auf 16 Seiten fassen die facts die zentralen Ergebnisse der im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband durchgeführten Datenerhebung zu Forschung und Entwicklung (FuE) im Jahr 2023 zusammen.

Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft 2023 (Cover der Publikation)
Forschung und Entwicklung in der Wirtschaft 2023 (Cover der Publikation)

FuE-Aufwendungen bei 3,10 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt
Trotz bestehender wirtschaftlicher Unsicherheiten aufgrund eines rückläufigen Wirtschaftswachstums ist die Entwicklung im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) weiterhin positiv. Insgesamt sind im Jahr 2023 mehr als 90 Milliarden Euro in interne FuE-Aufwendungen geflossen – eine Marke, die zum ersten Mal überschritten werden konnte. Auch der Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Vergleich zu den Vorjahren weiter gestiegen und liegt nun bei 3,10 Prozent. Nach einem Absinken der Aufwendungen im Jahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie sind die FuE-Aufwendungen fast wieder auf das Vorkrisenniveau gestiegen. Das Erreichen des 3,5-Prozent-Ziels scheint jedoch trotz des stetigen Anstiegs der FuE-Aufwendungen weiterhin herausfordernd. Der große Sprung blieb aus, vermutlich wesentlich aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten. Im europäischen Vergleich gehört Deutschland weiterhin zur Spitze bei den FuE-Ausgaben und liegt mit seinem Anteil am BIP deutlich über dem EU-Durchschnitt von 2,22 Prozent.

Der Wirtschaftssektor verzeichnet mit einem Anstieg von 2,07 auf 2,12 Prozent den größten Sprung und stellt damit weiterhin den mit Abstand größten Anteil an den gesamten FuE-Aufwendungen. Allerdings wird das Niveau von 2,15 Prozent im Berichtsjahr 2019, dem Jahr vor der COVID-19-Pandemie, im Wirtschaftssektor bisher noch nicht wieder erreicht. Der Hochschulsektor zeigt mit 0,54 Prozent einen leichten Rückgang um 0,02 Prozentpunkte zum Vorjahr. Bei den privaten Institutionen ohne Erwerbszweck (PNP) und dem staatlichen Sektor gab es im Vergleich zum Jahr 2022 keine Veränderung. Seit 2022 werden die Sektoren Staat und PNP getrennt ausgewiesen. Dadurch sinkt der Anteil des staatlichen Sektors im Vergleich zu den Vorjahren.

 

FUE-AUFWENDUNGEN IN DEUTSCHLAND 2013-2023
Anteil der FuE-Aufwendungen am BIP; in Prozent

Grafik zur FuE-Intensität in Deutschland
Grafik zur FuE-Intensität in Deutschland
Aufgrund von Rundungsabweichungen ergeben die Werte nicht immer die aggregierte Summe. Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Statistisches Bundesamt. Berechnungsstand BIP (Deutschland): März 2025

 
Neuer Höchstwert bei absoluten FuE-Aufwendungen und -Personal
Ein Blick in die aktuellen Daten der Erhebung aus dem Berichtsjahr 2023 zeigt, dass die absoluten Zahlen der internen FuE-Aufwendungen zum ersten Mal die Marke von 90 Milliarden Euro übertroffen haben. Dies entspricht einer Veränderung zum Vorjahr von mehr als 10,5 Prozent und ist die höchste Steigerung der letzten 20 Jahre. Ein wesentlicher Grund für diesen Anstieg dürfte in den hohen Inflationsraten der Jahre 2022 (6,9 Prozent) und 2023 (5,9 Prozent) liegen, die sich unter anderem in gestiegenen Materialbeschaffungs- und Lohnkosten im FuE-Bereich widerspiegeln (Statistisches Bundesamt 2025). Die tatsächliche Wachstumskraft wird durch die Inflationsrate also teilweise relativiert. Die absoluten Zahlen der Beschäftigten bestätigen allerdings den positiven Trend und weisen mit insgesamt 543.452 Vollzeitäquivalenten einen Anstieg um 7,6 Prozent im Vergleich zum Erhebungsjahr 2022 auf.

Bedeutung externer FuE weiter ansteigend
Die externen FuE-Aufwendungen sind im Jahr 2023 mit 15 Prozent deutlich gestiegen und liegen nun bei 31,8 Milliarden Euro, was einem Rekordanteil von 26 Prozent an den gesamten FuE-Aufwendungen entspricht. Der große Sprung bestätigt den Trend im Anstieg der Ausgaben für externe Forschung und Entwicklung, der seit vielen Jahren beobachtet werden kann: Die Bedeutung von externer FuE wird in Deutschland bereits seit 30 Jahren stetig größer. Doch wie bewerten Unternehmen selbst diese Entwicklung? In der aktuellen Erhebung gehen 34,7 Prozent der antwortenden Unternehmen davon aus, dass sich das Verhältnis zwischen internen und externen FuE-Aufwendungen nicht weiter ändern wird. Nur 9,7 Prozent rechnen mit einer weiteren Zunahme der externen gegenüber den internen FuE-Aufwendungen. Trotz des deutlichen Anstiegs externer FuE in den letzten Jahren gibt etwa die Hälfte der Unternehmen an, dass sie bisher keine externen FuE-Aufträge vergeben. Dies verdeutlicht, dass interne FuE für viele Unternehmen nach wie vor eine größere Bedeutung hat.

Die Publikation ist im April 2025 erschienen.

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