Fonds der Wirtschaft für Wissenschaftskommunikation
Eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes und neun Großunternehmen in Kooperation mit Wissenschaft im Dialog – für die Stärkung und Sichtbarkeit von Wissenschaftskommunikation im Kontext der Industrieforschung
Neben Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind es vor allem die Unternehmen, die in Deutschland viel Zeit und Geld in Forschung und Entwicklung investieren. So stammen zwei Drittel der internen FuE-Aufwendungen aus der Wirtschaft. Doch im Vergleich zu Hochschulen kommunizieren die Unternehmen wesentlich seltener über ihre Forschungsergebnisse und Erkenntnisse. Der Stellenwert für das Thema Wissenschaftskommunikation ist oftmals gering, die forschenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind teilweise zu wenig geschult, um selbst in der Wissenschaftskommunikation aktiv zu werden. Dabei ist das Potenzial groß, nicht nur für die Vermarktung neuer, innovativer Produkte, sondern auch um Vorbehalte gegenüber Industrieforschung in Wissenschaft und Öffentlichkeit abzubauen.
Der Fonds der Wirtschaft für die Wissenschaftskommunikation möchte diese Vorbehalte abbauen und setzt sich für mehr Akzeptanz von und Vertrauen in die Kommunikation über FuE-Aktivitäten der Unternehmen ein. Dazu bietet der Fonds künftig vertiefende Einblicke in die Industrieforschung und gibt Kommunikatorinnen und Kommunikatoren sowie Forschenden aus Unternehmen und Industrie die Möglichkeit, sich regelmäßig auszutauschen und voneinander zu lernen.
Ziele des Fonds der Wirtschaft für die Wissenschaftskommunikation
- Förderung einer wissenschaftsmündigen und innovationsoffenen Gesellschaft
- Förderung eines sachlichen Diskurses zu gesellschaftlich relevanten und aktuellen Themen mit Wissenschafts- und insbesondere Technologiebezug
- Stärkung des Dialoggedankens in der Wissenschaftskommunikation und Ermöglichung von Feedbackprozessen
- Stärkung der Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und anderer Akteurinnen und Akteure im Bereich der Wissenschaftskommunikation
- Förderung von Transparenz zu Forschungsinhalten und -prozessen in der Wirtschaft
Folgende Bedarfe werden mit unterschiedlichen Maßnahmen adressiert:
- Wissenschaftskommunikation im wirtschaftlichen Kontext ist ein unterrepräsentiertes Thema mit deutlichem Bedarf an vertieftem Erkenntnisgewinn.
- Bisher fehlt ein sektorenübergreifender Ort für den Erfahrungsaustausch, um den Diskurs zu Wissenschaftskommunikation in Unternehmen zu gesellschaftsrelevanten Technologie- und Innovationsthemen anzuregen.
| Die Mitglieder des Fonds der Wirtschaft für die Wissenschaftskommunikation | |||
|---|---|---|---|
| BASF SE | Covestro Deutschland AG | Robert Bosch GmbH | |
| Bayer AG | Elsevier GmbH | Roche Pharma AG | |
| Boehringer Ingelheim GmbH | EnBW Energie Baden-Württemberg AG | TRUMPF SE + Co. KG |
Die Projekte des Fonds der Wirtschaft für die Wissenschaftskommunikation
Um die Wissenschaftskommunikation von forschenden Unternehmen zu stärken, führt der Fonds seit Sommer 2022 verschiedene Projekte und Formate durch.
- Multistakeholder-Dialog: Kein Transfer ohne Kommunikation – Kooperative Forschung aus dem Blickwinkel der Wissenschaftskommunikation
Datum: 4. September 2024 von 18:30 bis 20:00 Uhr in Berlin
Die Veranstaltung wurde vom Fonds der Wirtschaft für Wissenschaftskommunikation gefördert und von Wissenschaft im Dialog in Kooperation mit dem Stifterverband und der Fraunhofer-Gesellschaft durchgeführt.
Kooperative Forschung im Sinne von Kooperationen akademischer und industrieller Forschung sind ein Ausdruck wissenschaftlicher Wertschöpfung, die aktiv mit gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren verflochten ist. Obwohl sich die Forschung zu Wissenschaftskommunikation in den letzten Jahrzehnten hin zu komplexen und interaktiven Formen der Wissensschöpfung und -verbreitung entwickelt hat, wurde die Kommunikation in solchen Kooperationen bisher wenig beachtet.
Dieser Multistakeholder-Dialog thematisierte, warum Kooperationen akademischer und industrieller Forschung als Gegenstand von Wissenschaftskommunikation zu betrachten sind. Beleuchtet wurden verschiedene Dimensionen dieser Zusammenarbeit, und es wurde praxisorientiert diskutiert, welche Bedingungen für einen erfolgreichen und produktiven Dialog notwendig sind.
Mehr Info zur Veranstaltung
- Impact School für Forschende aus Unternehmen
Laufzeit: Mai bis Dezember 2024
Durchgeführt von Wissenschaft im Dialog
Forschende sollen durch die Impact School dazu befähigt werden, ihre Forschung vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Herausforderungen und Transformationsprozesse einzuordnen, zu reflektieren und zu kommunizieren. Das Programm besteht aus fünf aufeinander aufbauenden Modulen mit passgenauen didaktischen Ansätzen, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern helfen, eine individuelle Kommunikations- und Impact-Strategie für ihre Forschung zu entwickeln.
Die Module enthalten eine große Bandbreite an praktischen Übungen, in denen Forschende gemeinsam Strategien entwickeln und eigene Erfahrungen einbringen können. Die Impact School befähigt die Forschenden dazu, ihre eigene Forschung strategisch an definierte Zielgruppen zu kommunizieren, auf ihre Wirkung hin zu überprüfen und eine eigene Impact-Strategie zu entwickeln.
- Befragung von forschenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Unternehmen
Durchgeführt von Wissenschaft im Dialog
Laufzeit: August 2022 bis Oktober 2023
Welche Erfahrungen haben forschende Personen in Unternehmen bislang mit Wissenschaftskommunikation gemacht? Welcher Herausforderungen gibt es dabei zu beachten? Welche Chancen sehen sie darin? Zu diesen Fragen gibt es bislang noch keine systematisch erhobenen Daten. Wissenschaft im Dialog hat dafür im Sommer 2022 eine Erhebung durchgeführt, deren Ergebnisse in die Anpassung bestehender und Konzeption neuer Projekte eingeflossen sind.
- Fellowship Wissenschaftskommunikation für forschende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen
Laufzeit der zweiten Runde: September 2023 bis September 2024
In der Kommunikation von wissenschaftlichen Erkenntnissen sind Hochschulen und Forschungseinrichtungen sehr aktiv und werden öffentlich gut wahrgenommen. In der Industrieforschung hingegen sieht das anders aus. Forschende Personen aus Unternehmen bringen ihre Forschungsergebnisse nur selten in die Öffentlichkeit und sind in der Wissenschaftskommunikation daher wenig sichtbar – auch weil Vorbilder fehlen. Der Fonds der Wirtschaft für die Wissenschaft hat dazu ein Fellowship initiiert, bei dem Forschende der am Fonds beteiligen Unternehmen ausgewählt werden In Workshops und Peer-to-Peer-Formaten können die Fellows ihre Kompetenzen für die Wissenschaftskommunikation ausbauen, Erfahrungen austauschen und erhalten Einblicke in zugehörige Fragestellungen und Themengebiete.
Mehr Info zum Projekt
