Transformationslabor Hochschule

 
Ziel des vom Stifterverbandes initiierten Programms ist es, Hochschulen gemeinsam mit einer Partnerin beziehungsweise einem Partner aus der Region als aktive Gestalter transformativer Prozesse zu stärken – mit entsprechendem Selbstverständnis, Strategien und Kompetenzen.

 

Städte und Regionen stehen vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen und Umbrüchen: Migration, Energiewende, Klima- und digitaler Wandel und Veränderungen der Wirtschafts- und Industrielandschaft. Nur gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren, Unternehmen, sozialen und kulturellen Einrichtungen wird die viel beschworene Transformation in Städten und Regionen lösbar.

Welche Rolle können Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Gestaltung transformativer Prozesse einnehmen? Sie sind vielfach vernetzte Orte des kritischen Denkens, der Erforschung und Innovation. Sie sind in der Lage, Herausforderungen und Probleme zu identifizieren und Konsequenzen aufzuzeigen. Sie bieten Orientierung mit Studien, Hochrechnungen und Zukunftsszenarien und generieren Handlungswissen, wie sich Ziele erreichen lassen.

Doch in der Praxis verfügen bisher nur wenige Hochschulen und ihre regionalen Partnerinnen und Partner über Strategien, Stellen oder Abläufe, um transformative Prozesse gemeinsam und erfolgreich gestalten zu können. Vor diesem Hintergrund stehen folgende Fragen im Fokus des Transformationslabors Hochschule:

  • Welchen Beitrag können Hochschulen gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern für die Zukunftsfähigkeit ihrer Region leisten und – konfrontiert mit den großen Erwartungen aus Wirtschaft und Politik? Und wo sind die Grenzen ihres Engagements?
  • Welche Strategien, Strukturen und Kompetenzen benötigen Hochschulen und ihre Partnerinnen und Partner, um gemeinsam Transformationsprozesse erfolgreich zu gestalten? Und wie können diese gezielt aufgebaut und weitervermittelt werden?
  • Wie müssen sich – vor dem Hintergrund der Transformation – Hochschulen als Institutionen verändern? Und was sind wirkungsvolle Hebel dafür?

Im Rahmen des Transformationslabors Hochschule werden ausgewählte Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen und ihren regionalen Partnerinnen und Partnern im Tandem zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für transformative Prozesse mit entsprechenden Kompetenzen ausgebildet. Die Partnerinnen und Partner werden von der Hochschule nominiert und können aus Unternehmen, Verbänden, kommunaler Verwaltung oder kirchlichen, sozialen oder kulturellen Einrichtungen kommen. Durch gemeinsames voneinander Lernen, durch Kompetenzaufbau, Reflexion und die Bereitstellung von Methoden und Tools werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befähigt, Transformation gemeinsam erfolgreich zu gestalten. Durch die Kombination von Kompetenzaufbau und begleitender Visions- und Strategiedefinition auf Hochschulleitungsebene entwickelt und profiliert sich die Hochschule als Transformationslabor der Region.

Neun Hochschulen und ihre Regionalpartner wurden für das Programm ausgewählt: 
●  Universität Bayreuth & Stadt Bayreuth 
●  Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld & Stadt Bielefeld 
●  Hochschule Darmstadt & HEAG Holding AG Darmstadt 
●  Albert-Ludwigs-Universität Freiburg & Stadt Freiburg 
●  Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg & Stadt Halle an der Saale 
●  HTWG Konstanz & Stadt Singen 
●  Universität Mannheim & Metropolregion Rhein-Neckar 
●  Hochschule München & Stadt Wolfratshausen 
●  Universität Witten/Herdecke & Caritasverband Witten e.V.

Das einjährige Programm enthält diese Elemente:

  • Workshops und Coaching: Während die Umsetzungsebene durch Wissensvermittlung und Coachings unterstützt wird, erhält die Leitungsebene strategische Impulse und Vernetzung. Beide Ebenen werden in einem Visions- beziehungsweise Strategieworkshop zusammengeführt, den die Hochschule, unterstützt durch den Stifterverband, durchführt. Die vermittelten Inhalte werden im Rahmen bestehender Multi-Stakeholder-Prozesse getestet und weitergegeben.
     
  • Finanzielle Förderung: Neben den Methoden-, Strategie- und Vernetzungsworkshops sowie Coachings werden die teilnehmenden Hochschulen mit 25.000 Euro gefördert. Über einen zusätzlichen "Transformation Fund" können bei Bedarf weitere finanzielle Mittel akquiriert werden.
     
  • Netzwerk: In einem begleitenden digitalen Netzwerk lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer voneinander und tauschen sich aus.
     

Das Besondere dieses Förderansatzes:

  • Die Verschränkung von hochschulinterner und -externer Perspektive, die Zusammenführung von strategischer und operationaler Ebene und die Kombination von Theorie und Praxis (Methoden und Kompetenzen werden am konkreten Fall angewendet und getestet) zeichnen dieses Förderprogramm aus. Der Train-the-Trainer-Ansatz ermöglicht die zusätzliche Skalierung und Übertragung auf weitere regionale Stakeholder.
  • Jede Hochschule durchläuft das Förderprogramm in einem Konsortium aus drei Personen. Es besteht aus einem Mitglied der Hochschulleitung, einer Person aus der Umsetzungsebene der Hochschule und einer Vertreterin beziehungsweise einem Vertreter einer regionalen Partnerin beziehungsweise eines regionalen Partners.
  • Jedes Konsortium bringt ein konkretes Transformations- beziehungsweise Multi-Stakeholder-Projekt mit ein, in dem bereits gemeinschaftlich städtische oder regionale Herausforderungen bearbeitet werden.

Termine

22./23. Mai 2023 Kick-off-Workshop (unter Beteiligung der Hochschulleitung am 22. Mai)
26. Juni 2023 Digitaler Workshop I (Fokus: Entwicklung & Wirkungsplanung)
25. September 2023 Digitaler Workshop II (Fokus: Kooperation)
Herbst/Winter 2023 Unterstützt durch den Stifterverband organisiert jede Hochschule einen Visions- beziehungsweise Strategieworkshop
zeitlich flexibel Optional jeweils zwei Team-Coachings durch externe Trainerinnen und Trainer je teilnehmende Hochschule
4. März 2024 Digitaler Workshop III (voraussichtlich 9:00 bis 13:00 Uhr)
15. April 2024 Abschlussveranstaltung (unter Beteiligung der Hochschulleitung)

Kontakt

Philipp Spiegel

ist Programmmanager im Bereich
"Programm und Förderung".

T 030 322982-361

E-Mail senden