Mehr Info & Download
Druckfassung der Publikation und ausführliche Ergebnisse auf der Website zum Hochschul-Barometer
Wohin steuert das deutsche Hochschulsystem? Das Hochschul-Barometer gibt Antworten aus Sicht der Hochschulleitungen. Ein gemeinsames Projekt von Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung.
Die Hochschulen in Deutschland gewinnen Gestaltungsspielräume. Durch ihre Profile in Forschung, Lehre und Wissenstransfer beeinflussen sie Innovationsprozesse und gesellschaftliche Entwicklungen. Doch wohin steuern die Hochschulen? Wie wirken sich die Strategien der Partner aus Wirtschaft und Politik auf die Hochschulentwicklung aus? Das Hochschul-Barometer des Stifterverbandes gibt seit 2011 Antworten aus Sicht der Hochschulleitungen.
Jährlich analysiert das Hochschul-Barometer die Einschätzungen der Rektoren und Präsidenten zur aktuellen Situation und ihre Erwartungen für die nahe Zukunft. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die differenzierte deutsche Hochschullandschaft. Das Hochschul-Barometer ergänzt damit als Expertenvotum und Stimmungsbarometer die Daten der deutschen Hochschulstatistik.
Die deutschen Hochschulen stehen 2025 in einem Spannungsfeld aus wachsenden gesellschaftlichen Erwartungen, globalen Krisen und inneren Strukturproblemen. Während sie als zentrale Akteure für Innovation, Transformation und Fachkräftesicherung zunehmend gefordert sind, sinkt die Stimmung in den Leitungsetagen auf ein historisches Tief. Das Hochschul- Barometer macht deutlich, wie eng die Leistungsfähigkeit der Hochschulen mit den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verknüpft ist.
Die Bedeutung des Transfers zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft wächst. Hochschulen verstehen Transfer zunehmend als breite Verantwortung für gesellschaftliche Transformation. Strategien werden entwickelt, Partnerschaften mit Unternehmen, Verwaltung und Zivilgesellschaft intensiviert. Doch die Befragung legt auch Verbesserungspotenziale offen: Zeitmangel, Finanzierungslücken und fehlende Anreize bremsen den Austausch. Hochschulen haben die Potenziale erkannt – von Innovation über regionale Entwicklung bis zu Spill-Over-Effekten in die Gesellschaft – können diese jedoch nur ausschöpfen, wenn strukturelle Hürden abgebaut werden.
Im Stimmungsbarometer zeigt sich, dass die Hochschulleitungen den gegenwärtigen Zustand ihrer Einrichtungen zunehmend kritischer einschätzen. Finanzierungsengpässe, anhaltender Personalmangel und Sanierungsstau belasten die Hochschulen erheblich. Der Lage-Index fällt auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 2011. Nur die Kooperationsbeziehungen zeigen Stabilität und werden weiterhin als Stärke gesehen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Hochschulen in einer Situation begrenzter Spielräume agieren, in der Resilienz und Anpassungsfähigkeit zur zentralen Ressource werden.
Verstärkt im Fokus der Hochschulen steht die sicherheitsrelevante Forschung. Mehr als die Hälfte der Hochschulen sieht eine wachsende Bedeutung in den letzten Jahren, zugleich bestehen Vorbehalte in Form von Zivilklauseln und ähnlichen Regelungen. Mit einem Ausbau verbinden die Hochschulleitungen Chancen auf Innovationen, neue Ressourcen und Beiträge zur Resilienz. Demgegenüber stehen hohe bürokratische Aufwände, fehlende Infrastrukturen und unklare Förderinstrumente.
ist Programmleiter Data & Policy.
T 030 322982-506