Der Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Lehre in der Medizin wird an eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler für herausragende und innovative Leistungen in Lehre, Prüfung, Beratung und Betreuung an medizinischen Fakultäten verliehen.
Bewerbungsschluss: 1. März 2025
Der Ars legendi-Fakultätenpreis honoriert die außergewöhnliche, über den eigenen Standort hinaus sichtbar wirkende Leistung einer Lehrpersönlichkeit in ...
● der Lehre, Curriculumsentwicklung, Beratung und Betreuung an medizinischen Fakultäten
● der Entwicklung und dem erfolgreichen Einsatz von Lehr- und Lernmaterialien
● der Entwicklung und Implementierung innovativer Prüfungsmethoden
Der Medizinische Fakultätentag (MFT) und der Stifterverband schreiben zum 16. Mal die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung aus. Sie soll die besondere Bedeutung der Hochschullehre für die Ausbildung des akademischen Nachwuchses sichtbar machen und einen karrierewirksamen Anreiz schaffen, sich in der Hochschullehre zu engagieren und sie über den eigenen Wirkungsbereich hinaus zu fördern. Gleichzeitig soll die Qualität der Lehre als ein zentrales Exzellenzkriterium für medizinische Fakultäten und Fachbereiche etabliert und als strategisches Ziel des Qualitätsmanagements profiliert werden.
Die Kandidatin bzw. der Kandidat sollte möglichst viele der folgenden Kriterien erfüllen:
Diese Kriterien verstehen sich als Orientierungsrahmen. Werden einzelne Kriterien nicht erfüllt, so ist dies kein Hinderungsgrund für eine Bewerbung bzw. Nominierung.
Das Vorschlagsrecht haben:
Darüber hinaus sind auch Eigenbewerbungen zulässig.
Unabhängig davon, von welcher Seite die Bewerbung eingereicht wird, müssen jeder Nominierung insgesamt drei Stellungnahmen beigefügt werden: der Medizinischen Fakultät oder – falls unzutreffend – des Fachbereichs, der Fachschaft und der nominierten Person.
Die vollständigen Bewerbungsunterlagen sind bis zum 1. März 2025 gesammelt als eine PDF-Datei einzureichen bei Lars Kandsperger vom MFT – Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e.V. einzureichen:
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Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury aus Expertinnen und Experten der Lehre in der Medizin, Studierenden sowie Fakultätsvertretern und Fakultätsvertreterinnen. Der Preis wird auf dem 85. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag am 12. Juni 2024 in Freiburg im Breisgau übergeben.
Florian Recker vom Universitätsklinikum Bonn konnte die Jury insbesondere durch seine Etablierung interprofessioneller Strukturen in der Ausbildung überzeugen.
Reckers besonderes Verdienst liegt in der Förderung der interdisziplinären und interprofessionellen Lehre. So hat er als Facharzt in der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin am Universitätsklinikum Bonn eine Interprofessionelle Ausbildungsstation (IPSTA) gegründet. Auf dieser Station werden Wöchnerinnen von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Professionen während ihrer praktischen Ausbildung betreut. Studierende der Medizin und weitere Berufsgruppen, wie etwa Hebammen, Pflegekräfte, Psychologinnen und Psychologen, arbeiten Hand in Hand im Dienste des Patientinnenwohls.
"Die Bedeutung interprofessioneller Teamarbeit für eine bestmögliche und ganzheitliche Patientenbehandlung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden", so Martina Kadmon, Vize-Präsidentin des MFT und Jury-Vorsitzende. "Ziel der IPSTA ist es, dass die Studierenden und Auszubildenden voneinander, miteinander und übereinander lernen. Auf diese Weise schaffen sie die Basis für gegenseitiges Verständnis im späteren Berufsalltag. Die gemeinsame Expertise kommt dem Patientenwohl und der Patientensicherheit zugute."
Bettina Jorzik, Programmleiterin für Hochschullehre, Lehrkräftebildung und Diversität im Stifterverband, ergänzt: "Florian Recker engagiert sich seit Jahren außerordentlich für eine moderne, zeitgemäße Lehre. Bereits im Jahr 2019 wurde er gemeinsam mit einem Kollegen der Universität Freiburg mit einem Tandem-Fellowship für Innovationen in der Hochschullehre ausgezeichnet. Seine Begeisterung für eine innovative Ausbildung und seine herausragenden Leistungen in diesem Bereich sind von unschätzbarem Wert für den medizinischen Nachwuchs."
Auch lobenswert hervorgehoben wurde durch die Jury, dass Florian Recker die Entwicklung sogenannter "Entrustable Professional Activities" (EPAs) am Universitätsklinikum Bonn vorangetrieben hat, um Lehren und Lernen in der medizinischen Ausbildung stärker kompetenzbasiert zu strukturieren. Überzeugen konnte der Preisträger ebenfalls durch die Sichtbarkeit seiner Arbeit über Deutschland hinaus sowie, in seiner Rolle als Lehrkoordinator an der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, durch sein hohes Engagement in der Lehre und sein starkes Interesse an deren Verbesserung.
Der Preis wurde auf dem 84. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag am 13. Juni 2024 in Bonn übergeben (Foto).
Profil von Florian Recker auf ResearchGate
Profil von Florian Recker auf der Website des Universitätsklinikums Bonn
Profil von Florian Recker auf LinkedIn
Prof. Dr. Sandra Steffens, Leiterin der Curriculumsentwicklung und Fakultätsbeauftragte für den Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) sowie Oberärztin in der Klinik für Rheumatologie und Immunologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), stellt die Studierenden in den Mittelpunkt ihres Wirkens.
Insbesondere widmet sie sich Fragestellungen, die eine große Aktualität aufweisen. So hat Sandra Steffens etwa durch die Entwicklung einer modernen Applikation für den Unterricht am Krankenbett (UAPP) einen Beitrag zur weiteren Digitalisierung des Medizinstudiums geleistet. Mit Hilfe der UAPP können Studierende im Klinikalltag, der oft von Unwägbarkeiten gekennzeichnet ist, zeitlich flexibel Untersuchungs- und Behandlungssituationen an Patientinnen und Patienten "buchen".
Darüber hinaus hat sich Sandra Steffens um die Stärkung der Themen Diversity, Gender und Inklusion im medizinischen Curriculum verdient gemacht. Durch die Implementierung einer Antidiskriminierungsplattform hat sie das Bewusstsein für Ungerechtigkeiten und Ausgrenzungen an ihrem Standort geschaffen.
Für das Wohlergehen ihrer Studierenden hat sie ein Förderprojekt zur Studierendengesundheit initiiert sowie im Projekt "Student Counsellors" Studierende in der Bewältigung von Stress, persönlichen Schwierigkeiten oder Studienproblemen unterstützt.
"Die Jury", so Professor Martina Kadmon, Vize-Präsidentin des MFT und Jury-Vorsitzende, "sieht in Sandra Steffens eine herausragende und authentische Lehrpersönlichkeit, die mit größter Eigeninitiative nicht nur Fragestellungen ihres eigenen Fachbereichs, sondern in ihren Projekten allgemeine soziale und gesellschaftliche Fragestellungen adressiert. Aus ihrer Bewerbung sprechen Studierendenorientiertheit, Teamgeist und ein hohes Maß an Verbindlichkeit."
"Mit Sandra Steffens zeichnen wir eine exzellente Lehrpersönlichkeit im Bereich Medizin aus, die durch ihr Wirken zeigt, wie moderne Lehre aussehen kann", sagte Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär des Stifterverbandes. "Wir wollen mit dem Ars legendi-Fakultätenpreis genau diese hervorragenden Leistungen sichtbar machen."
Der Preis wurde auf dem 83. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag am 8. Juni 2023 in Jena übergeben.
Susanne Gerhard-Szép, Oberärztin der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde und zahnmedizinische Curriculumsentwicklerin der Goethe-Universität Frankfurt am Main, hat bereits früh in ihrer Karriere die Lehre in diesem Bereich durch innovative Formate bereichert und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Erneuerung des zahnmedizinischen Studiums in ganz Deutschland geleistet. Durch die Einbettung von digitalen Elementen und simulationsbasierten Ansätzen in die Lehre hat sie Studierende für ihren Fachbereich begeistert. Hervorgehoben wurden von der Jury insbesondere Susanne Gerhard-Széps Verdienste in der Neuausrichtung des zahnmedizinischen Curriculums durch die Integration von evidenz- und kompetenzbasierten Komponenten sowie ihre Leistungen in der Verzahnung von Forschung und Lehre in der Zahnmedizin.
Gunther Hempel, Facharzt für Anästhesiologie und Lehrbeauftragter an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Leipziger Universitätsklinikum, ist ein junger Wissenschaftler und Hochschullehrer, der sich durch überdurchschnittliches Engagement und durch die Integration besonders wirksamer Lehr-Lernumgebungen auszeichnet. Gunther Hempel hat sich als Intensivmediziner trotz schwieriger Bedingungen in der COVID-19-Pandemie auch in den vergangenen zwei Jahren umfassend der Lehre gewidmet. Seine Verdienste liegen insbesondere in der Weiterentwicklung der interdisziplinären und interprofessionellen Lehre sowie in der Förderung wissenschaftlicher Kompetenzen in der Medizinerausbildung. Hervorzuheben ist ebenso sein Bemühen um Professionalisierung und Qualitätssicherung in der medizinischen Ausbildung, etwa in Hochschullehrertrainings.
Der Preis wurde auf dem 83. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag am 16. Juni 2022 übergeben.
Caroline Klingners Arbeit zeichnen Innovation und Kreativität aus. Sie ist Lehrkoordinatorin für die Neurologie am Uniklinikum Jena (UKJ). Bereits in ihrem Praktischen Jahr (PJ) hat Caroline Klingner als Peer Teacher jüngere Studierende ausgebildet und sich an der Entwicklung des ersten Simulationspraktikums am UKJ beteiligt. Dieses frühe Engagement hat sich kontinuierlich fortgesetzt. Als Oberärztin verantwortet Caroline Klingner zahlreiche Initiativen für die Weiterentwicklung des PJ-Curriculums, zum Beispiel ein Mentoring-Programm, ein PJ-Handbuch und die Vergabe des Gütesiegels "PJ Plus" für ausgezeichnete PJ-Stationen.
Mit der Einführung eines digital und interdisziplinär verzahnten Curriculums hat sie 2020 sehr schnell auf die veränderte Lehrsituation reagiert. Auf zwei Videokanälen können nun neurologische Lehrvideos angeboten werden, die darüber hinaus den Grundstein für ein digitales Inverted-Classroom-Konzept gelegt haben. Auch sie selbst hat sich stetig weiterqualifiziert und ihr Engagement vom eigenen Fachbereich auf die Fakultät erweitert. Mittlerweile ist Caroline Klingner als Multiplikatorin und Innovatorin im Bereich Medizindidaktik tätig und arbeitet an ihrer Habilitation.
Die Jury zeigte sich insgesamt beeindruckt von dem starken zielorientierten Karriereprofil und der besonderen intrinsischen Motivation, mit der Caroline Klingner Bedarfe erkennt und Lösungswege umsetzt.
Jobst-Hendrik Schultz verfügt als Lehrkoordinator für Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät Heidelberg über langjährige Erfahrungen in der medizinischen Lehre. Seine äußerst engagierte Tätigkeit zeichnet sich durch kontinuierlich neue Ideen aus. Dabei stellen die Vermittlung klinisch-praktischer Fertigkeiten sowie der Patient-Arzt-Kommunikation für Medizinstudierende und Studierende der interprofessionellen Gesundheitswissenschaften einen roten Faden dar. Dieser zieht sich durch seine Tätigkeit als Leiter des Kommunikations- und Interaktionstrainings in der Medizin (Medikit) und eines Ausbildungsprogramms für studentische Tutoren sowie als Mitgestalter der Dozentenausbildung. Ein besonderes Anliegen von Jobst-Hendrik Schulz ist die Evaluierung der Lehre und deren Einbettung in forschungspraktische Fragen. Zudem hat auch er die Pandemiesituation unmittelbar zum Anlass genommen, ein interaktives, multimediales Digitalformat für die Lehre zu etablieren, um den fehlenden Unterricht am Patienten bestmöglich zu kompensieren.
Maßgeblich beteiligt ist er ferner am Aufbau von Lehr- und Prüfungsformaten im nationalen und internationalen Kontext. Mit seinem vielfältigen Wirken hat Jobst-Hendrik Schultz eine hohe Strahlkraft über den eigenen Standort hinaus.
"Wir ehren mit Caroline Klingner und Jobst-Hendrik Schultz zwei äußerst engagierte und innovative Lehrende und Wissenschaftler. Bei beiden Preisträgern wird deutlich, wie vielfältig und kreativ die Beschäftigung mit exzellenter Lehre sein kann, wenn sie kontinuierlich vom Studium bis weit in die berufliche Karriere verfolgt wird. Und sie zeigen, dass exzellente Lehre honoriert wird", kommentiert Martina Kadmon, MFT-Vizepräsidentin und Vorsitzende der Jury, die Entscheidung. "Mit dem Ars legendi-Fakultätenpreis Medizin suchen wir großartige Lehransätze, um sie zu fördern und sichtbar zu machen", sagt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes. "Das Wirken von Caroline Klingner aus Jena und von Jobst-Hendrik Schultz aus Heidelberg zeigen beispielhaft, wie exzellente Hochschullehre aussehen kann."
Der Preis wurde auf dem 82. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag am 3. Juni 2021 übergeben.
Privatdozent Dr. Konstantinos Dimitriadis von der Ludwig-Maximilians-Universität München wird mit dem Preis für exzellente Lehre in der Hochschulmedizin 2020 ausgezeichnet. Er überzeugte die Jury aufgrund eines breiten Spektrums seiner Tätigkeiten, mit denen er die medizinische Lehre an seiner Fakultät und darüber hinaus prägt. Ihm gelingt es, mit den unterschiedlichsten Lehrkonzepten interdisziplinäres Denken und Handeln zu vermitteln. So hat Dimitriadis mit DoktaMed ein völlig neues Format für die Vernetzung Studierender im Rahmen bestehender Forschungsprojekte an den Instituten der LMU geschaffen.
Dabei handelt es sich um eine Kombination aus medizinischem Fachkongress und Forschungsmesse für Studierende. Mit Postersessions von potenziellen Doktorvätern und -müttern, Vorträgen von Promovenden und Workshops soll den Studierenden der Einstieg in die Promotion erleichtert werden. Die Messe zieht jährlich 500 Besucher an und hat sich inzwischen auch an anderen Standorten etabliert. Ein weiteres Projekt, MeCuM-SiGma, zielt auf die organisatorische Seite des Arztberufs. Das Kurskonzept vermittelt Grundlagen von Gesundheitspolitik und -management.
Welchen Effekt solche neuen Methoden und Formate haben, erforscht und evaluiert Konstantinos Dimitriadis kontinuierlich und publiziert dazu. Neben der Entwicklung von Lehrformaten, der Lehrforschung und der Lehre selbst ist er auch als Stationsarzt der neurologischen Intensivstation klinisch tätig.
"Konstantinos Dimitriadis ist in seinem Wirken äußerst facettenreich. Mit seinem Engagement und seinen Leistungen hat er sich als innovativer Gestalter für Lehrprojekte, als klinischer Lehrkoordinator und als Ausbildungsforscher außerordentlich profiliert. Damit ist es ihm auch gelungen, sein Fachgebiet über den eigenen Standort sichtbar zu machen", kommentiert Martina Kadmon, Vorsitzende der Ars legendi-Jury, die Entscheidung.
Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes, fügt hinzu: "Das Wirken von Konstantinos Dimitriadis zeigt beispielhaft, wie Lehre interdisziplinär gelingen und wirken kann. Mit dem aktuellen Ars legendi-Fakultätenpreis Medizin suchen wir genau diese herausragenden Lehransätze, um sie zu fördern und sichtbar zu machen."
Privatdozent Dr. André Mihaljevic von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg erhält den Preis aufgrund seines vielgestaltigen und herausragenden Wirkens für die medizinische Lehre am Standort Heidelberg und darüber hinaus.
Als klinisch tätiger Facharzt für Chirurgie gelingt Mihaljevic die Verschränkung von Lehre und Forschung auf bemerkenswerte Weise. Er ist maßgeblich an der Curriculumsentwicklung und an strukturellen Prozessen beteiligt. So konzipierte er das Curriculum "Evidenzbasierte Chirurgie". Darin werden die Schritte evidenzbasierter Medizin mittels moderner Lehrdidaktik anwendungsorientiert vermittelt. Als Lehrkoordinator sorgt er dafür, dass leitende Ärzte regelmäßig in den Unterricht eingebunden werden. Auf diese Weise erhalten die Studierenden einen fundierten Einblick in das Fach und profitieren von den neuesten Entwicklungen. Dies stärkt wiederum die Chirurgie als Fachgebiet.
André Mihaljevic zeigt außerordentliches Gespür für aktuelle Themen des Medizinstudiums wie Interprofessionalität und Digitalisierung. Er etablierte eine Sammlung neuer digitaler Lehrmethoden. Ferner entwickelte er unter Einbindung wichtiger Akteure die Heidelberger Interprofessionelle Ausbildungsstation HIPSTA. Dort werden die Studierenden im Praktischen Jahr mit der interprofessionellen Teamarbeit auf Station vertraut gemacht. Gemeinsam mit Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege übernehmen sie eigenverantwortlich die Betreuung von Patienten.
Für die strukturierte Doktorandenausbildung in den chirurgischen Fächern gründete Mihaljevic die Heidelberger Graduate School of Surgery. Auch das von ihm gegründete deutschlandweite Forschungsnetzwerk SIGMA dient dazu, Studierende frühzeitig für die Forschung zu begeistern. In forschungsbasierten Lernprojekten werden weiterführende klinisch-wissenschaftliche Kompetenzen umgesetzt, dies erfolgt eingebettet in einen europäischen Kontext. Nicht zuletzt gestaltet Mihaljevic maßgeblich das chirurgische Studiennetzwerk CHIR-Net der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie mit.
"André Mihaljevic hat die Jury aufgrund seiner exzellenten Lehrtätigkeit überzeugt. Zudem ist er ein großartiger Visionär und Motivator, der mit seinen zahlreichen Lehr- und Forschungsprojekten über die eigene Fakultät hinaus viel bewegt", begründete Reinhard Hickel, Vorsitzender der Jury, die Entscheidung.
Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes, fügte hinzu: "Mit dem Ars legendi-Fakultätenpreis suchen wir genau diese herausragenden Lehransätze, um sie zu fördern und sichtbar zu machen. Das Wirken von André Mihaljevic zeigt beispielhaft, wie exzellente Hochschullehre aussehen kann."
Die Auszeichnung wurde im Rahmen der festlichen Abendveranstaltung auf dem 80. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag am 20. Juni 2019 in Tübingen verliehen.
Dr. med. Anne Herrmann-Werner gelingt es ganz hervorragend, die Lehre und Forschung an der Medizinischen Fakultät Tübingen und darüber hinaus konsequent und nachhaltig weiterzuentwickeln.
Die von ihr konzipierten und durchgeführten Unterrichtsformate sind breit aufgestellt – etwa interdisziplinäre Kommunikationskurse oder integrative Tandemprogramme in der Vorklinik. Der von ihr verfolgte vertikale Ansatz verbindet den vorklinischen und klinischen Studienabschnitt beispielhaft. Dabei berücksichtigt Anne Herrmann-Werner auch zahnmedizinische Aspekte. Als Fachärztin für Psychosomatik ist sie seit über zehn Jahren in fachspezifische Begleitforschung eingebunden und wirkt innerhalb der Tübinger Fakultät an diversen von ihr eingeworbenen Forschungsprojekten.
"Mit Anne Herrmann-Werner zeichnen wir eine Medizinerin aus, die eine stringente Entwicklung ihrer Lehrtätigkeit vorweist. Die Jury war beeindruckt, wie konsequent ihre Vorstellungen einer innovativen Vermittlung der Arzt-Patienten-Kommunikation in neue Konzepte eines Längsschnittcurriculums einfließen. Die große und qualitative außerordentliche Bandbreite des Wirkens von Anne Herrmann-Werner haben eine starke Strahlkraft – ganz im Sinne dieses Preises", kommentiert MFT-Generalsekretär Frank Wissing die Entscheidung.
Die Auszeichnung wurde im Rahmen der festlichen Abendveranstaltung auf dem 79. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag am 31. Mai 2018 in Mainz verliehen.
Stefan Bösner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Allgemeinmedizin des Fachbereichs Medizin an der Philipps-Universität Marburg. Seit mehr als zehn Jahren steht er für ein breites Angebot an Lehrveranstaltungen. Dabei hat er sich auch durch die Umsetzung zusätzlicher innovativer Lehrangebote wie dem sogenannten Schwerpunktcurriculum "Primärversorgung" einen Namen gemacht. Ziel dieses Curriculums ist es, die medizinische Ausbildung ganz spezifisch im ambulanten Bereich zu stärken – und dies nicht nur in Deutschland, sondern auch international. So werden die Studierenden dazu ermutigt, während ihrer Famulaturen gezielt internationale Erfahrungen zu sammeln. Auch durch seine Aktivitäten im Bereich Global Health trägt Stefan Bösner dazu bei, den eigenen Fachbereich weiterzuentwickeln und darüber hinaus Akzente zu setzen.
Die Jury zeigte sich insgesamt beeindruckt von der Vielfalt und Ausgewogenheit der Lehransätze von Stefan Bösner. Es gelingt ihm exzellent, theoretische und praktische Inhalte miteinander zu verschränken. "Mit Stefan Bösner zeichnen wir einen Mediziner aus, der nicht nur durch seine hohe Fachkompetenz überzeugt, sondern bei der Entwicklung von Lehrinhalten auch aktuelle Bezüge berücksichtigt. Das von ihm initiierte Schwerpunktfach 'Primärversorgung' zeigt eindrücklich, wie es gelingen kann, Studierende für Lehre im ambulanten Umfeld zu begeistern", begründet MFT-Generalsekretär Frank Wissing die Entscheidung der Jury.
Im Jahr 2016 wurde der Preis zu gleichen Teilen an zwei Hochschullehrer verliehen, die seit langem kontinuierlich ein beeindruckendes, vielfältiges Engagement als Hochschullehrer, Innovatoren, Lehr-Lern-Forscher und Curriculumsentwickler gezeigt haben:
Christoph Nikendei lehrt an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er weist als leitender Oberarzt im Fach Psychosomatik ein breites Spektrum an methodisch-didaktischen Lehrkompetenzen auf. Er ist Leiter und Dozent zahlreicher von ihm initiierter Lehr- und Tutorenprogramme. Dabei ist die exzellente Qualität seiner Lehraktivitäten ganz wesentlich für den Heidelberger Modellstudiengang "HeiCuMed". Die Schwerpunkte seiner Tätigkeit liegen unter anderem in der Vermittlung kommunikativer und interprofessioneller Fertigkeiten, auf dem Gebiet der medizindidaktischen Qualifizierung, der Stressprävention und der Einbindung internationaler Studierender, wofür er ein entsprechendes Tutorium konzipiert hat. Sowohl die von Christoph Nikendei entwickelten Lehrmodelle und Curricula als auch die Standardisierung von klinischen Fertigkeiten im Rahmen des Projektes Heidelberger Klinische Standards, dessen Leitung er innehat, sind von hohem Innovationsgrad und werden auch fakultätsübergreifend rezipiert. Daneben ist Christoph Nikendei Herausgeber nationaler und internationaler Zeitschriften sowie Autor zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften und Fachbüchern.
Thomas Rotthoff ist Facharzt für Innere Medizin und lehrt an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Als Impulsgeber und Visionär war er zunächst maßgeblich an der Konzeption des neuen Modellstudiengangs "Düsseldorfer Curriculum Medizin" beteiligt. Seit dessen Implementierung engagiert sich Thomas Rotthoff in hohem Maße für die kontinuierliche Qualitätsverbesserung des Studiengangs. Dabei legt er den Fokus vor allem auf zwei Aspekte: die Lehr-Lern-Kultur als wesentlichem Schlüssel für ein erfolgreiches Curriculum und die Integration von Theorie und Praxis. Als Leiter des Trainingszentrums für ärztliche Fähigkeiten, dem "Skillslab", gelingt es ihm, diesen praxisnahen Ansatz optimal umzusetzen, indem er Studierende motiviert und sensibilisiert, schon in einem frühen Studienabschnitt eigene Erfahrungen zu sammeln. So haben sie die Möglichkeit, bestmöglich eine klinische Expertise zu entwickeln und frühzeitig in die Rolle des Arztes hineinzuwachsen. Gegenwärtig engagiert sich Thomas Rotthoff zudem für die Überarbeitung und die digitale Aufbereitung der von der Medizinischen Fakultät erstellten StudyGuides, einer Lernunterstützung für Studierende bei der Bearbeitung von speziellen Behandlungsanlässen.
Über die Vergabe des Preises entschied eine Jury aus Experten der Lehre in der Medizin, Studierenden und Fakultätsvertretern. Die Verleihung findet auf dem 77. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentag im Rahmen einer Festveranstaltung am 26. Mai 2016 in Würzburg statt.
Prof. Dr. Martin Fischer von der Ludwig-Maximilians-Universität München ist in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter für die exzellente medizinische Lehre in Deutschland. Er überzeugte die Jury aufgrund seiner vielgestaltigen, über den eigenen Wirkungskreis weit hinausreichenden Bedeutung für die Medizindidaktik. Als interdisziplinär wirkender Hochschullehrer trägt er seit langem systematisch und engagiert zur Etablierung und Weiterentwicklung der Ausbildungsforschung in der Medizin bei. Er wurde 2008 auf den deutschlandweit ersten Lehrstuhl für Medizindidaktik an der Universität Witten/Herdecke berufen und erhielt 2011 einen Ruf an die LMU München auf den Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung.
Die umfassenden Lehrleistungen von Martin Fischer zeichnen sich stark durch die Vermittlung neuer Lehr- und Lernkompetenzen im Sinne überfachlicher Schlüsselkompetenzen aus. Ferner orientieren sie sich an modernen didaktischen Erkenntnissen, zu denen er selbst forscht und zahlreiche Publikationen veröffentlicht hat. Mit Hilfe einer ganzen Reihe innovativer Lehrkonzepte unterrichtet er Studierende der Human- und Zahnmedizin sowie Lehrende im Rahmen von Dozententrainings und Studierende des postgraduierten interfakultären "Masters of Medical Education", den er selbst 2006 erfolgreich absolvierte. Hier unterstützt Martin Fischer als Modulleiter und Mitglied der Studiengangsleitung die Teilnehmer aus den beteiligten Fakultäten dabei, sich aus der Praxis heraus mit modernen Ausbildungstheorien und Lehrmethoden auseinanderzusetzen und ihrerseits als Multiplikatoren in der medizinischen Ausbildung kompetent aktiv zu werden. Aufgrund seiner übergeordneten Position als Studiendekan ist er auch an fakultätsinternen Prozessen, die zu strukturellen qualitätsverbessernden Maßnahmen der Lehre führen, beteiligt.
Privatdozent Dr. Christoph Brochhausen ist Oberarzt und Lehrbeauftragter für das Fach Pathologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Neben seinen umfassenden, überragenden Lehrleistungen in den verschiedenen Fachsemestern hat Christoph Brochhausen die Jury vor allem mit seinem äußerst originellen Projekt "PATE" beeindruckt, einem Angebot zum virtuellen Mikroskopieren von interessanten anatomisch-pathologischen Schnittpräparaten. Diese innovative und integrative Online-Lernplattform bildet einen wesentlichen Teil seines Lehrkonzepts.
Mit Hilfe des im Internet frei zugänglichen Mikroskops ist es Christoph Brochhausen nicht nur gelungen, Medizinstudierenden ein neues, praxisnahes Verständnis des Fachs Pathologie zu vermitteln. Zugleich erleichtert PATE auch das Erlernen wichtiger pathologischer Strukturen und Morphologien und unterstützt Studierende so bei der Vorbereitung auf Prüfungen und Staatsexamina. Es ist daher bezeichnend, dass Christoph Brochhausen von der Fachschaft seiner Fakultät vorgeschlagen wurde. Die nachhaltige positive Wirkung von PATE, dessen Weiterentwicklung Christoph Brochhausen kontinuierlich und mit großem Eifer vorantreibt, zeigt sich nicht zuletzt am wachsenden Interesse weiterer Kliniken der Universitätsmedizin Mainz, aber auch anderer Universitäten in Deutschland und im internationalen Raum, das Programm in ihre Curricula zu integrieren.
Die Preisträger erhielten ihre Auszeichnung im Rahmen der festlichen Abendveranstaltung auf dem 76. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentages am 4. Juni 2015 in Kiel.
Privatdozent Dr. Bernhard Hirt lehrt lehrt an der Eberhard Karls Universität Tübingen das Fach Anatomie in den Studiengängen Humanmedizin, Zahnmedizin, Medizintechnik, Molekulare Medizin und Medizintechnische Informatik. Ihm gelingt dabei nicht nur auf beeindruckende und intelligente Weise die Verknüpfung klinischer und vorklinischer Inhalte in der gesamten Breite der Medizin. Besonders herausragend ist die von Bernhard Hirt konzipierte und durchgeführte "Sectio chirurgica" – ein videogestütztes, interdisziplinäres und interprofessionelles Lehrformat im Rahmen des makroskopischen Präparierkurses. Chirurgen aller Disziplinen demonstrieren in einzelnen Lehrveranstaltungen charakteristische operative Eingriffe an anatomischen Präparaten. Dieses innovative Format hat sich inzwischen auch deutschlandweit und darüber hinaus in verschiedenen Curricula etabliert.
Privatdozent Dr. Michael Knipper von der Justus-Liebig-Universität Gießen hat die Jury aufgrund seiner innovativen und neuen Orientierung des Arztbildes überzeugt. Als Medizinhistoriker, der in den Fächern Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin lehrt, hat er vor allem das Schwerpunktcurriculum "Global Health" mit einer starken internationalen Ausrichtung federführend konzipiert, das sich inzwischen als her-ausragendes Lehrprojekt im Studiengang Medizin etabliert hat. Michael Knipper ist darüber hinaus Mitbegründer der Zeitschrift "in weiß", in der sowohl Lehrende als auch Studierende Texte publizieren, die zu einem erweiterten Verständnis von Medizin in einem interkulturellen Kontext beitragen. Bemerkenswert sind ferner die Lehrangebote im Wahlfach "Medizin und Migration", in dessen Rahmen Michael Knipper gemeinsame Lehreinheiten für Studierende der Medizin und der Rechtswissenschaften zu Themen des Aufenthalts- und Asylrechts sowie zur medizinischen Betreuung von Flüchtlingen und Migranten in Deutschland durchführt.
Stefan Beckers und Saša Sopka: Bereits seit mehr als zehn Jahren, mit Beginn des Aachener Modellstudiengangs, zeigen beide Preisträger zusammen großes Engagement und sind maßgeblich an der Entwicklung, Gestaltung und Umsetzung der Lehre an der Medizinischen Fakultät Aachen beteiligt. Gemeinsam leiten Privatdozent Stefan Beckers und Dr. Saša Sopka das Aachener Interdisziplinäre Trainingszentrum für medizinische Ausbildung (AIXTRA) und übernehmen überdies zahlreiche inhaltliche wie organisatorische Aufgaben in der Lehre. Ausgehend vom Bereich der Notfallmedizin haben sie es dabei verstanden, übergeordnete Lernziele zu definieren und das Profil des Studiengangs kontinuierlich zu schärfen und weiterzuentwickeln.
In ihrer Arbeit legen Sopka und Beckers großen Wert auf die Vermittlung von theoretischem Wissen, optimalen klinisch-praktischen Fertigkeiten und zeitoptimierter, zielführender Problemlösekompetenz als wichtige Facetten ärztlichen Handelns. Damit leisten sie einen entscheidenden Beitrag im Rahmen der medizindidaktischen Ausbildung angehender Ärztinnen und Ärzte.
Stefan Beckers lehrt im Fach Anästhesiologie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen Lehr-Lern-Konzepte klinisch-praktischer und kommunikativer Fertigkeiten sowie edukativer Untersuchungen präklinischer und klinischer Notfallmedizin. Auch Saša Sopka hat sich neben seinen umfangreichen Aktivitäten in der Lehre als Facharzt für Anästhesiologie auf diese medizindidaktischen Themen spezialisiert. Beispielhaft sind die zahlreichen gemeinsamen Publikationen zu differenzierten Aspekten der medizinischen Ausbildung.
Die Jury zeigte sich insgesamt beeindruckt von der geradezu symbiotischen Verbindung der Bereiche Klinik, Wissenschaft und Lehre in der Arbeit beider Preisträger. "Stefan Beckers und Saša Sopka verkörpern auf ideale Weise das Bild des exzellenten, innovativen und kreativen Dozenten mit ausgeprägtem wissenschaftlichem Profil. In ihrer noch jungen Laufbahn haben sie bereits ein hohes Maß an Beständigkeit für neue Themen mit großer Dynamik und Tragweite bewiesen. Über den eigenen Wirkungskreis hinaus haben sie zudem Impulse für die Weiterentwicklung der Lehre und die Studienreform gegeben. Ihre Fachkompetenz, ihr Innovationspotential im Bereich Lehrentwicklung und Lehrkonzeption und ihre damit verbundene Strahlkraft über die eigene Disziplin hinaus standen für die Jury außer Frage", begründete Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Präsident des MFT, das Urteil der Jury.
Prof. Dr. Wolfgang Hampe lehrt an der Universität Hamburg (Universitätsklinikum Eppendorf) Biochemie in den Studiengängen Humanmedizin, Zahnmedizin und Molecular Life Science. Über sein didaktisches Engagement hinaus förderte er durch die von ihm begleitete Einführung des Wahlfachs Experimentelle Medizin das wissenschaftliche Arbeiten als Vorbereitung auf die medizinische Promotion. Bundesweit hat sich Wolfgang Hampe auch einen Namen bei der Verbesserung der Auswahlverfahren zum Medizinstudium erworben.
Privatdozent Dr. Tobias Raupach von der Georg-August-Universität Göttingen (Universitätsmedizin Göttingen) hat die Jury durch seine multidisziplinäre Verankerung beeindruckt. Als Facharzt für Innere Medizin führt er in seiner noch jungen Laufbahn die Bereiche Klinik und Lehrforschung in idealer Weise zusammen. Er war maßgeblich an der Erstellung des Göttinger Lernzielkatalogs beteiligt und hat am Studentischen Trainingszentrum für Ärztliche Praxis und Simulation konzeptionell mitgearbeitet. Insgesamt zeichnen sich die von Tobias Raupach entwickelten Lehrkonzepte durch ein hohes Maß an Innovation und Zukunftspotenzial aus. Von seinen standortübergreifenden Fragestellungen zur Lehre gehen neue Impulse aus.
"Beide Preisträger stehen beispielhaft dafür, dass das Engagement für exzellente Lehre in den verschiedenen Studienabschnitten und in jeder Phase des Karriereweges Früchte trägt. Aus diesem Grund hat sich die Jury entschlossen, den diesjährigen Preis zu teilen", betonte Prof. Dr. Dieter Bitter-Suermann, Präsident des MFT und Vorsitzender der Jury.
Dr. Jana Jünger, Oberärztin und Privatdozentin an der Medizinischen Fakultät der Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg, ist in vielerlei Hinsicht eine Vorreiterin für die exzellente medizinische Lehre in Deutschland. Sie hat dazu beigetragen, dass die Ausbildungsforschung in der Medizin systematisch weiterentwickelt wird. Die neuesten Erkenntnisse fließen umittelbar in die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten ein. Damit wird auch die Arzt-Patienten-Beziehung verbessert.
Jana Jünger blickt auf ein langes Engagement für die medizinischen Lehre zurück. In Heidelberg hat sie bereits in den 1990er-Jahren die Entwicklung des reformierten Regelstudiengangs mit vorangetrieben. Maßgebliche Impulse für die Einrichtung eines Skillslab, die Einführung von Kommunikationstrainings für Studierende und des "Kompetenzzentrums für Prüfungen in der Medizin Baden-Württemberg" gingen von ihr aus.
Durch die Leitung des Kompetenzzentrums gibt sie länderübergreifend wichtige Anregungen für die Einführung klinisch-praktischer Prüfungsformate und Prüferschulungen. Besondere Verdienste erwarb sich Jünger auch bei dem postgraduierten Studiengang "Master of Medical Education (MME)".
Der interfakultäre Studiengang fungiert nunmehr seit dem Jahr 2004 als Gütesiegel für Lehrende an Medizinischen Fakultäten. Träger des Studiengangs ist der MFT mit seiner Akademie für Ausbildung in der Hochschulmedizin (AHM). Als Betreuerin, Modulleiterin und Mitglied der Studiengangsleitung an der Universität Heidelberg unterstützt sie die Teilnehmer aus den deutschsprachigen Fakultäten dabei, die Lehre in der Medizin auf höchstem Niveau zu praktizieren.
Peter Dieter von der Technischen Universität Dresden hat die Jury durch seine vielfältigen Projekte beeindruckt, die sie als anerkennungswürdiges "Lebenswerk" bewertet. So ist er maßgeblich an der Entwicklung des studentenfreundlichen Dresdner Reformcurriculums beteiligt gewesen. Darüber hinaus baute Peter Dieter zahlreiche globale Partnerschaften für die hochschulmedizinische Lehre auf. Durch eigene Veröffentlichungen hat der Preisträger die internationale Entwicklung der Lehre bereichert. Innerhalb Deutschlands setzt er sich seit Jahren für vergleichende Erhebungen zur Lehre im Rahmen der Landkarte Hochschulmedizin ein. Aktuell kämpft der Naturwissenschaftler für bessere Rahmenbedingungen bei Staatsexamensprüfungen in der Medizin.
Jürgen Schäfer von der Philipps-Universität Marburg steht mit Begeisterung für den Einsatz neuer Medien in der klinischen Ärzteausbildung als Instrument für fächerübergreifende Lehre. Er selbst setzt sich als Kardiologe, Endokrinologe und Intensivmediziner für eine stärkere Vernetzung der Inneren Medizin ein. Sein in den Medien viel beachtetes Seminar mit dem Titel "Dr. House – oder: Hätten wir den Patienten in Marburg auch geheilt?" benutzt eine bekannte Fernsehserie als "Türöffner", um Studenten der höheren klinischen Fachsemester zu erreichen. Dabei dienen die in der Dr. House-Serie recht theatralisch dargestellten Krankheitsbilder in idealer Weise als Steilvorlage zur wissenschaftlich korrekten Auseinandersetzung mit zum Teil seltenen Erkrankungen. Jürgen Schäfter legt bei den Fällen, die er anhand der Fernsehserie herausarbeitet, Wert auf fachübergreifende Team-Arbeit und eine integre Arztpersönlichkeit. Seine Arbeit hat Projekte in Gang gesetzt, die über den Standort Marburg hinaus wirken. Die öffentliche Resonanz ist so gewaltig, dass sie Grundlage für darauf aufbauende weitere Kooperationen im Sinne von Public-Private-Partnerships in der hochschulmedizischen Lehre sein werden.
MFT – Medizinischer Fakultätentag
der Bundesrepublik Deutschland e.V.
T 030 64498559-16