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München, Lüneburg und Leipzig haben Hochschulen mit bester Gründungskultur

28.12.2015

Neuer Gründungsradar des Stifterverbandes

Drei Hochschulen in drei Bundesländern haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind bundesweit die Hochschulen mit der besten Gründungskultur. Wer hier studiert oder arbeitet, hat die besten Voraussetzungen, mit seinem Wissen ein eigenes Unternehmen zu gründen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Gründungsradars des Stifterverbandes, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Studierende, Absolventen und Wissenschaftler in München, Lüneburg und Leipzig werden an ihren Hochschulen bestens vorbereitet, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Das Ergebnis des Gründungsradars des Stifterverbandes sagt, die Hochschulen mit der besten Gründungskultur sind:

  • Technische Universität München
    in der Gruppe der großen Hochschulen (15.000 und mehr Studierende)
     
  • Leuphana Universität Lüneburg
    in der Gruppe der mittelgroßen Hochschulen (mehr als 5.000 weniger als 15.000 Studierende)
     
  • HHL Leipzig
    in der Gruppe der kleinen Hochschulen (5.000 und weniger Studierende)
     

Mit diesen drei Gewinnern gehören private sowie staatliche Hochschulen, Fachhochschulen wie auch Universitäten zu den führenden akademischen Einrichtungen in der Gründungsförderung. Der Gründungsradar stellt heraus, dass die institutionelle Verankerung der Gründungsförderung, die Sensibilisierung und die Beratung der Studierenden und Mitarbeiter zum Thema unternehmerisches Denken und Handeln bei den drei Gewinnerhochschulen vorbildhaft entwickelt sind. Die Folge sind herausragende Zahlen innovativer Unternehmensgründungen.

Der Gründungsradar zeigt zwar im Vergleich zum letzten Jahr keine große Veränderung im Ranking aber er offenbart bei der Gründungskultur in den Hochschulen eine erhebliche Dynamik. Die gemeldeten Gründungen sind von 2012 (1.145 Gründungen) bis 2013 (1.766 Gründungen) deutlich gestiegen, was nicht nur auf eine bessere Dokumentation zurückzuführen ist. Im gleichen Zeitraum stieg das Gesamtbudget der Hochschulen für Gründungsförderung um 28 Prozent auf knapp 63 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um rund 40 Prozent auf 748 und die gründungsrelevanten Veranstaltungen haben sich um 45 Prozent erhöht.

Trotz dieser Dynamik steht die Gründungsförderung an den Hochschulen nicht an vorderster Stelle und das Gesamtniveau der Gründungen ist niedrig. Deshalb empfiehlt der Stifterverband eine Beteiligung des Bundes an den Grundmitteln der Gründungsförderung: „Die Hochschulen finanzieren die Gründungsförderung über Drittmittel. Das erschwert eine verlässliche Gründerberatung und die Kontinuität der Gründungsförderung“, bemängelt Volker Meyer Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes. "Der Bund sollte prüfen, ob eine anteilige Grundfinanzierung der Gründungsförderung an Hochschulen nicht im gesamtgesellschaftlichen Interesse liegt und Bundesaufgabe werden sollte." Erfolgversprechend wäre auch eine größere Öffentlichkeit der gesamten Gründungsaktivitäten, um noch mehr Studierende, Absolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter zu Unternehmensgründungen zu animieren.

Iris Gleicke, Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, sagt: "Die Ergebnisse des Gründungsradars sind ermutigend. Das Ranking hilft, die Gründungsaktivitäten in den Hochschulen entsprechend zu würdigen und kurbelt den Wettbewerb unter den Hochschulen an. Die Ergebnisse zeigen, dass der Bund mit seinem Gründerförderprogramm EXIST auf dem richtigen Weg ist. Das Bundeswirtschaftsministerium hat deshalb beschlossen, noch in diesem Jahr die Fördermöglichkeiten von EXIST-Gründerstipendium und EXIST-Forschungstransfer deutlich zu verbessern."

Vom Kommilitonen zum Kollegen – wie wichtig Gründungsförderung an Hochschulen ist, zeigt eine kleine Umfrage im Rahmen des Gründungsradars unter Unternehmensgründern. Demnach sind die meisten Unternehmen Teamgründungen. Bereits nach fünf Jahren konnten die neuen Manager die Zahl ihrer Mitarbeiter verfünffachen. Ein Drittel der Unternehmen nutzt Forschungsergebnisse der Hochschulen und geht mit einem neuen Produkt auf den Markt. Das zeigt, die Unternehmen sind überdurchschnittlich innovativ und wachstumsorientiert und steigern somit außerordentlich die Wertschöpfung in der Region.

 

Der Gründungsradar wurde 2013 erstmals vom Stifterverband erstellt und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. In der Studie wollen die Autoren jedes Jahr von allen staatlich anerkannten Hochschulen wissen, welche Hochschulen die lebendigste Gründungskultur haben und mit welchen Strategien, Strukturen und Angeboten sie potenzielle Gründer unterstützen. Jede Hochschule aber auch die Politik, Wirtschaft und Wissenschaftsförderer können in einem Ranking erkennen, wie weit die Gründungskultur an der jeweiligen Hochschule entwickelt ist und wo es noch Potenziale gibt.

 

Pressekontakt

Peggy Groß (Foto: Damian Gorczany)

Peggy Groß

ist Pressesprecherin des Stifterverbandes.

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